Kostenlose Tests für alle ab Samstag zurück
Autor: Sebastian Ruska
Berlin, Samstag, 13. November 2021
Erst wurden sie abgeschafft, jetzt sollen sie zurückkehren: kostenlose Bürgertest durch geschultes Personal. Jetzt ist klar, wann. Auch Ärzte bekommen Impfanreize.
Die Corona-Lage in Deutschland spitzt sich weiter zu: Am Donnerstag (11.11.2021) waren die gemeldeten Neuinfektionen mit 50.196 so hoch wie noch nie. Auch die Inzidenz erreicht aktuell jeden Tag einen neuen Spitzenwert. In Bayern sind Krankenhäuser laut Markus Söder teilweise "maximal am Limit" - nicht nur für Bayerns Ministerpräsident ist Zeit zum Handeln.
Am Freitagvormittag (12.11.2021) traten auch deswegen der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Lothar Wieler, Chef des Robert-Koch-Instituts in Berlin vor die Presse. "Wir werden wieder wöchentlich an dieser Stelle zur Corona-Lage berichten", verkündete Jens Spahn zu Beginn der Pressekonferenz.
Kostenlose Bürgertest kehren zurück - Veranstaltungen vor Absage?
Es sollte nicht die einzige Ankündigung in diesem Rahmen sein. Denn: Die kostenlosen Bürgertests werden wieder kommen. Wie bereits angekündigt, soll das vor vier Wochen stark eingeschränkte Angebot mit Gratis-Schnelltests durch geschultes Personal samt Bescheinigung wieder für alle kommen. Eine Verordnung dafür solle ab diesem Samstag gelten, sodass Angebote Anfang nächster Woche starten dürften.
In seinen Augen reicht das allerdings nicht aus. Es brauche 3G am Arbeitsplatz, auch über Veranstaltungen müsse diskutiert werden und mindestens Auflagen gemacht werden. Auch werde man mehr Anreize zum Impfen schaffen - auch für die durchführende Ärzte.
Mit einer geplanten Verordnung sollen Ärzte statt der bisherigen 20 Euro ab Dienstag 28 Euro als Vergütung erhalten, außerdem einen neuen Wochenendzuschlag von 8 Euro. Spahn verwies darauf, dass Impfungen schon anziehen. In dieser Woche seien mehr als 4,3 Millionen Dosen bestellt worden, was eine Vervierfachung verglichen mit den vergangenen Wochen sei. Neben den Praxen gebe es wieder mehr als 170 Impfstellen und rund 600 mobile Teams.
Volle Intensivstationen: RKI-Chef rechnet die Folgen der aktuellen Neuinfektionen vor
Über Absagen gewisser Veranstaltung müsse man nachdenken, schiebt RKI-Chef Lothar Wieler hinterher. "Es ist fünf nach zwölf", sagt er. Vier Landkreisen haben am Freitag bereits die Inzidenz von 1000 überschritten - drei davon liegen in Bayern.
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Mit Blick auf die vollen Intensivstationen äußert Wieler Bedenken, dass man neue Corona-Regeln daran orientiert. "Das Ziel muss doch sein, dass die Menschen gar nicht erst eingewiesen werden müssen", so Wieler in der Pressekonferenz. Und er rechnet vor, wie sich die über 50.000 Neuinfektionen vom Donnerstag (11.11.2021) auf die Krankenhäuser auswirken werden.