"Kommt nach der Wahl ohnehin": Lauterbach äußert sich zu 2G-Regel
Autor: Sandra Gräb
Deutschland, Donnerstag, 23. Sept. 2021
Karl Lauterbach spricht sich für weitgreifende 2G-Regeln aus. Er ist der Meinung, dass es nach der Bundestagswahl "eh" eine Diskussion über 2G geben wird. Zudem äußert er, dass so Zögernde doch noch "mitziehen" würden.
SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach sprach sich zuletzt für eine weitreichende 2G-Regelung aus. Diese besagt, dass ausschließlich vollständig Corona-geimpfte und Corona-genesene Personen Zugang zu bestimmten Bereichen bekommen sollen. "Dort, wo es medizinisch sinnvoll ist, natürlich darf es da keine Willkür geben."
Nach Lauterbach wären das unter anderem die Gastronomie sowie Kultur- und Sportveranstaltungen. Doch auch am Arbeitsplatz befürwortet der Gesundheitsexperte diese Corona-Regelung. "So kann man die Zögernden überzeugen", so Lauterbach. "Die ziehen dann mit." Gleichzeitig könne man harte Impfgegner so vermutlich auch nicht überreden.
Lauterbach für 2G-Regelung am Arbeitsplatz
Die Debatte um Arbeitsentgelt-Zahlungen für Ungeimpfte, die in Quarantäne müssen, wäre damit auch entschärft. Zudem hätte dies höchstwahrscheinlich zu Folge, dass es zu einer "breiten Quarantäne-Verweigerung und möglicherweise sinkenden Test-Bereitschaft in den Betrieben, aber auch in privaten Bereichen" käme. "Das wird insbesondere bei einkommensschwächeren Menschen der Fall sein", so Lauterbach gegenüber der Nachrichtenseite ntv.de.
Viele Menschen würden aufgrund des möglichen Verdienstausfalls erst gar keinen Corona-Test machen, da sie so auch keine Quarantäne fürchten müssten. Diese Entwicklung hätte negative Auswirkungen auf die weitere Pandemiebekämpfung sowie "auf die Gesundheit derjenigen, die eigentlich in Quarantäne und womöglich medizinisch versorgt werden müssten".
Als einen Impfzwang durch die Hintertür würde der Politiker die strenge Anwendung der 2G-Regel aber nicht bezeichnen. Jeder bekäme nach wie vor ein Impf-Angebot und könne sich weiterhin frei entscheiden. Ungeimpfte Personen könnten nicht Rechte in Anspruch nehmen, die eigentlich medizinisch so nicht vertretbar wären.
Lauterbach: "2G wird kommen"
"Nach der Bundestagswahl wird es ohnehin eine neue Diskussion um 2G geben. 2G wird kommen", zeigte sich der SPD-Politiker Karl Lauterbach sicher. Der Epidemiologe Alexander Kekulé hält dagegen die 2G-Regelung für unsinnig, gefährlich und unfair - insbesondere für Kinder. Gleichzeitig warnt er vor einem erhöhten Infektionsrisiko und Superspreading-Events.