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Kinderärzte-Präsident fordert Gebühr für Eltern bei unnötigen Notdienst-Besuchen


Autor: Redaktion

Deutschland, Montag, 07. August 2023

Kostenübernahme bei Arztbesuchen am Wochenende nur bei "echten Notfällen": Thomas Fischbach, der Präsident Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, fordert bei unnötigen Fällen eine Eigenbeteiligung der Versicherten.
Am Wochenende sind die Ressourcen in der Notfallversorgung oft knapp bemessen. Thomas Fischbach, Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, fordert daher, wenn Eltern ihre Kinder in nicht dringenden Fällen am Wochenende die Notfallversorgung in Anspruch nehmen, eine Gebühr zu erheben.


Angesichts knapper Ressourcen in der Notfallversorgung fordert der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, in bestimmten Fällen eine Eigenbeteiligung für Eltern.

"Die Notfallversorgung muss auf Notfälle konzentriert werden und nicht für die Pickel am Po der Kinder, für die die Eltern unter der Woche keine Zeit haben und mit denen man dann am Wochenende beim Notdienst aufschlägt", sagte Fischbach der "Neuen Osnabrücker Zeitung" am Montag. "Für solche Fälle hielte ich eine Eigenbeteiligung der Versicherten für absolut sinnvoll."

Kinderärzte-Präsident fordert finanzielle Beteiligung der Eltern bei unnötigen Notdienstbesuchen

Die knappen Ressourcen würden immer wieder von nicht dringend handlungsbedürftigen Fällen in Anspruch genommen. Er fügte hinzu: "Bei echten Notfällen können die Kosten erstattet werden, das ließe sich mit wenig Aufwand umsetzen." Der Chef der Kassenärzte hat sich in der Vergangenheit ebenfalls für eine Gebühr ausgesprochen, die bei einer Einlieferung in die Notaufnahme entrichtete werden muss -jedoch nicht für Kinder, sondern für Patienten allgemein. Diese soll aber auch nur in bestimmten Fällen entrichtet werden.

Der Vorschlag einer Sondergebühr für Eltern, die ohne akuten Bedarf mit ihren Kindern den ärztlichen Notdienst aufsuchen, stößt bei der Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) auf Ablehnung. "Wir brauchen nicht immer wieder neue Vorschläge, die finanzielle Hürden vor der Inanspruchnahme einer Notfallversorgung aufbauen", erklärte DKG-Chef Gerald Gaß am Montag. Notwendig sei stattdessen eine funktionierende Patientenberatung und Steuerung, um echte Notfälle von Bagatellerkrankungen zu unterscheiden. 

Der DKG-Vorsitzende Gaß bemängelte hingegen, auch lange Wartezeiten bei den niedergelassenen Ärzten würden viele Eltern zum Aufsuchen der Notfallstrukturen veranlassen.

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