Zwei Menschen tot: Dringender Käse-Rückruf bei Rewe & Co. gestartet

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Aktuell läuft ein dringender Rückruf von Weichkäse - unter anderem in Bayern. Behörden in Frankreich vermuten, dass bereits zwei Menschen an den Folgen des Verzehrs gestorben sind.

Zwei französische Weichkäseprodukte der Firma S.E. Chavegrand, die in zahlreichen Bundesländern im Handel waren, werden aktuell dringend zurückgerufen. Betroffen sind der "Bûchette de Chèvre Vieux Porche 200g" mit den Mindesthaltbarkeitsdaten 13.08.2025 und 20.08.2025 sowie der "Camembert de caractère Vieux Porche 250g" mit den Mindesthaltbarkeitsdaten 09.08.2025, 15.08.2025, 16.08.2025, 22.08.2025 und 29.08.2025.

Der Grund für den Rückruf ist der Verdacht einer Kontamination mit Listeria monocytogenes. Listerien können eine sogenannte Listeriose verursachen, die sich laut Behörden meist innerhalb von 14 Tagen nach der Infektion mit Symptomen wie Durchfall und Fieber äußert.

Update vom 13.08.25: Zwei Todesfälle in Frankreich - Risiko-Camembert bei Rewe verkauft

In Frankreich sind nach Angaben von RTL seit Anfang Juni 21 Menschen an Listeriose erkrankt. Zwei Personen sind dem Bericht zufolge sogar  gestorben - eine der beiden Betroffenen habe unter Vorerkrankungen gelitten, heißt es. Die Spanne in der Altersgruppe der Erkrankten liegt zwischen 34 und 95 Jahren. Eine bestimmte Tendenz, wen es trifft, gebe es also nicht, so der TV-Sender. Die Fälle könnten einen "möglichen Zusammenhang" mit dem Verzehr von pasteurisiertem Milchkäse aus der Käserei Chavegrand darstellen, der zurückgerufen wurde, zitiert Le Monde das Landwirtschaftsministerium. 

Die Käsesorten wurden in Deutschland auch über Rewe verkauft, wie der Handelsgigant mitteilt. Entsprechend wurden die Rückrufe auch über die Rewe-Seite veröffentlicht. "Personen, die die oben genannten Produkte verzehrt haben und Fieber entwickeln – sei es allein oder in Verbindung mit Kopfschmerzen – werden gebeten, ihren Hausarzt aufzusuchen und auf diesen Verzehr hinzuweisen", heißt es dort. Bei Listeriose kann die Inkubationszeit bis zu acht Wochen betragen.  Folgende Bundesländer sind nach aktuellem Stand betroffen, wie das Bundesamt für Verbraucherschutz mitteilt:

  • Bayern
  • Niedersachsen
  • Berlin
  • Brandenburg
  • Bremen
  • Hamburg
  • Hessen
  • Mecklenburg-Vorpommern
  • Nordrhein-Westfalen
  • Rheinland-Pfalz
  • Sachsen
  • Sachsen-Anhalt
  • Schleswig-Holstein
  • Thüringen

Erstmeldung vom 12.08.25: Listerien-Verdacht in französischem Weichkäse - so sollten Käufer jetzt reagieren 

Besonders gefährdet sind Schwangere, Senioren und Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Für diese Gruppen kann die Erkrankung schwerer verlaufen und in Einzelfällen zu Blutvergiftung oder Hirnhautentzündung führen. "Bei Schwangeren kann, sogar ohne Symptome, das ungeborene Kind geschädigt werden", heißt es in der offiziellen Mitteilung des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL).

Konsumenten, die eines der betroffenen Produkte gegessen haben und schwere oder anhaltende Symptome entwickeln, sollten ärztliche Hilfe aufsuchen und auf eine mögliche Listerien-Infektion hinweisen. Schwangeren wird geraten, auch ohne Symptome ärztlichen Rat einzuholen.

Für andere Personen ohne Symptome sei dies nicht notwendig, so die Empfehlung.  "Personen, die Produkte aus den oben beschriebenen Chargen besitzen, empfohlen, diese nicht zu verzehren und zu vernichten oder an die Verkaufsstelle zurückzubringen, in der sie gekauft
wurden", schreibt die Firma. Für Rückfragen steht S.E. Chavegrand unter der Telefonnummer +33 (0) 800 00 91 80 zur Verfügung.

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