Corona-Ärger: Jens Spahn nach Wahlkampf-Auftritt beleidigt und bespuckt

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Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ist nach einer Wahlkampfveranstaltung von wütenden Demonstranten empfangen worden ...
Coronavirus - Spahn und Strobl
Marijan Murat (dpa)

Nach einer Wahlkampfveranstaltung in Bergisch-Gladbach ist Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bepöbelt und bespuckt worden. Der CDU-Politiker versuchte sogar noch in den Dialog mit den aufgebrachten Bürgern zu treten, hatte aber wenig Erfolg.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat am Samstag (29. August 2020) die gereizte Stimmung während der Corona-Pandemie hautnah zu spüren bekommen. Bei einem Wahlkampfauftritt in Bergisch Gladbach wurde er von wütenden Demonstranten bespuckt und beleidigt. Nach dem vergeblichen Versuch, mit den aufgebrachten Bürgern in den Dialog zu treten, wandte der Bundesgesundheitsminister sich ab und stieg in seinen Wagen, wie unter anderem RP -Online berichtet.

Bereits im Vorfeld der Veranstaltung wurden besondere Sicherheitsvorkehrungen für den Auftritt von Jens Spahn getroffen. Sogar der Ort wurde kurzfristig noch geändert, weil sich die Sicherheitslage für den Bundesgesundheitsminister geändert hatte. Am Anfang seiner Rede betonte Spahn gegenüber den Teilnehmern, "ich habe Corona nicht erfunden."

Brüllende Menge bepöbelt und bespuckt Gesundheitsminister Spahn

Spahn verließ nach der Wahlkampfveranstaltung den Saal und wurde draußen von aufgebrachten Gegnern der Corona-Politik des Bundes empfangen. Umringt von Sicherheitskräften ging er auf die brüllende Menge zu, um mit den Menschen das Gespräch zu suchen. Dies war nicht möglich, wie ein veröffentlichtes Youtube-Video zeigt. Auf dem Video ist zu sehen, wie Spahn mit den Menschen sprechen will, diese ihn aber auspfeifen und anpöbeln.

Der Minister bestätigte den Vorfall gegenüber der RP-Online-Redaktion. Er sagte aber auch, dass man mit den Gegnern weiter im Dialog bleiben müsse: "Wir müssen das Gespräch und den Dialog mit denen suchen, die unzufrieden sind mit unserer Corona-Politik. Denn wir bleiben als Gesellschaft nur zusammen, wenn wir miteinander reden."

Zudem erläuterte er, dass die Politik die Wahrheit nicht gepachtet habe. Diskussion gehöre zur Demokratie. "Sie funktionieren aber nur, wenn beide Seiten bereit sind, zuzuhören. Aber wenn geschrien, gespuckt und gepöbelt wird, geht's halt leider nicht." Die zuständige Kreispolizei in Bergisch Gladbach machte am Montagmorgen zunächst keine Angaben zu dem Fall, kündigte aber eine Mitteilung an. Erst in der vergangenen Woche war Spahn bei einem Auftritt in Wuppertal gestört worden. Zwei Personen hatten am Montag laut Polizei sein Auto blockiert und seien wegen Nötigung angezeigt worden.

Am Samstag musste eine Corona-Demonstration in Berlin aufgelöst werden. Den Demonstranten war es gelungen, auf die Treppe des Reichstags zu gelangen. Alle Informationen dazu finden Sie hier.