Der Sprecher erklärte, dass der Schengen-Flugraum, wo es nur Stichproben-Kontrollen gebe, "weniger das Problem" sei. Zunächst war unklar, wie lange es dauere, das Problem zu beheben. Das IT-Personal arbeite intensiv daran, "der Situation Herr zu werden und den Fehler zu beheben". Seit 14 Uhr bestehe das Problem, die Polizeikräfte seien zur Unterstützung der Kontrollen verstärkt worden.
Die Auswirkungen auf die Flughäfen waren unterschiedlich. "Es kommt punktuell zu längeren Wartezeiten bei der Einreise aus dem Nicht-Schengen-Bereich, aber es gibt keinen Einreisestopp", sagte eine Sprecherin Hauptstadtflughafen BER in Schönefeld der Deutschen Presse-Agentur.
IT-Ausfall an deutschen Flughäfen - Münchner Airport zwischenzeitlich von Störung betroffen
Anders in am Flughafen Düsseldorf, wo sich laut WDR lange Schlangen im Einreisebereich bildeten. Reisende würde seit mehreren Stunden warten, hieß es. Zunächst war es in der Landeshauptstadt nicht möglich, aus dem Nicht-Schengen-Raum wie der Türkei, Ägypten oder Katar einzureisen. Nach Angaben des Airports seien das Haupt- und die Ersatzsysteme von dem Problem betroffen. "Derzeit sind hier nur Ein- und Ausreisen mit starken Verzögerungen möglich", hieß es. EU-Destinationen und weitere Staaten, die dem Schengen-Raum angehören, seien nicht betroffen. Die betroffenen Passagiere würden von Mitarbeitern des Flughafens mit Wasser versorgt.
Auch Deutschlands größter Flughafen in Frankfurt am Main war von den Störungen betroffen. Dort sei die Einreise aber trotzdem möglich. Es werde auf "Ausweichsysteme" zurückgegriffen, so der WDR unter Berufung auf den Flughafen. Die Auswirkungen waren laut dpa bis zum Freitagnachmittag (3. Januar 2025) gering. "Operativ" gebe es kaum Probleme, sagte ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport, der Betrieb laufe "regulär". Ein Sprecher der Bundespolizei, zuständig für den Flughafen Frankfurt, sagte der Bild: "Unsere Kollegen müssen vieles händisch machen, was vorher das System gemacht hat. Aktuell kriegen wir es noch gewuppt."
Der Münchner Flughafen war laut einem Sprecher zumindest zwischenzeitlich von der Störung betroffen. Auswirkungen auf den Flugplan habe es zunächst aber nicht gegeben. Gegenüber der Bild erklärte ein Airport-Sprecher, die Verzögerungen seien am Freitagnachmittag gering gewesen.
Zuständigkeit beim Bundeskriminalamt
Am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden in Baden-Württemberg müssen laut Bundespolizei Offenburg 450 Passagiere im Terminal warten. Zwei Maschinen können demnach wegen der Störung nicht abgefertigt werden. Sie sollten nach Marokko und nach Albanien abheben.
In Hamburg fiel nach Angaben der Bundespolizei ein Fahndungs- und Auskunftssystem der Polizei aus, sodass es bei den Grenzkontrollen am Flughafen zu Verzögerungen komme. Da Anfragen derzeit über ein anderes, langsameres System erfolgen müssten, dauere die Abfertigung etwas länger. Er betonte jedoch, es herrsche kein Chaos. Das Problem betreffe auch nur Passagiere, die aus Drittstaaten außerhalb der EU kämen oder dorthin wollten - und deshalb zu Grenzkontrollen müssten. Ausdrücklich nicht betroffen seien die Sicherheitsschleusen.
Die Zuständigkeit liege beim Bundeskriminalamt (BKA). Das polizeiliche Informationssystem Inpol ist ein elektronischer Datenverbund zwischen Bund und Ländern. Es gilt als Herzstück des Informationsverbunds der Polizeien von Bund und Ländern. Alle Polizeibehörden können dort Daten einspeichern und abrufen.
Ursache für IT-Ausfall zunächst unklar
Probleme haben unter anderem auch die Airports Hannover und Hamburg. Laut Bundespolizei sind die sächsischen Flughäfen in Leipzig und Dresden aktuell dagegen noch nicht betroffen. Der Auslöser für den IT-Ausfall bei der Bundespolizei war zunächst unklar. ami/mit dpa
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