Druckartikel: Hitze endet mit einem Knall - Hundstage beginnen mit einem Temperatursturz

Hitze endet mit einem Knall - Hundstage beginnen mit einem Temperatursturz


Autor: Alexander Milesevic

Deutschland, Freitag, 19. Juli 2024

Sommerliche Temperaturen sorgen in Deutschland für perfektes Freibadwetter. Die nächste merkliche Abkühlung ist allerdings schon in Sicht.


Während in Teilen Südeuropas weiterhin Temperaturen von mehr als 40 Grad vorhergesagt werden, soll es in Deutschland zu Beginn der Hundstage merklich kühler werden. Einen "Herbst-Absturz" wie Anfang Juli werde es aber nicht geben, sagt Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Netzwerk Q.met und dem Portal wetter.net. Es wird ein bisschen wechselhafter werden, aber die Temperaturen bleiben eigentlich vergleichsweise sommerlich", erklärt der Experte.

Zuvor wird in Deutschland den Wetterprognosen zufolge aber nochmals die 30-Grad-Marke erreicht. Das liegt an einem Hochdruckgebiet, welches die Temperaturen im ganzen Land beeinflusst. Bis die Ausläufer eines Tiefs über dem Atlantik das Hoch verdrängen werden, strömt laut Jung sehr warme Luft aus Südwesteuropa nach Deutschland. Diese würde weit verbreitet für sogenannte "Hitzetage" sorgen, bei denen Spitzenwerte von bis zu 34 Grad möglich seien.

Hitzetage von über 30 Grad am Wochenende - danach wird es merklich kühler

So wird das Wetter in den kommenden Tagen:

  • Freitag (19. Juli 2024): 26 Grad in Norddeutschland bis 34 Grad am Oberrheingraben, in Bayern bis zu 33 Grad und überwiegend sonnig. Nur muss den Alpen am Nachmittag und am Abend in Schwaben mit einzelnen Schauern und Gewittern gerechnet werden. 
  • Samstag (20. Juli 2024): 29 Grad im Norden bis 35 Grad im Westen, in Bayern bis zu 33 Grad am Untermain. Auch wenn es überwiegend heiter wird, sind dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge Quellwolken und örtliche Gewitter in Bayern möglich. 
  • Sonntag (21. Juli 2024): 23 Grad im Westen bis 34 Grad im Osten, in Bayern bis zu 31 Grad. Im Freistaat soll die Sonne laut DWD nur noch im Osten für längere Zeit scheinen und von Westen her würden vermehrt Schauer und Gewitter nach Bayern ziehen. Dem fränkischen Wetterexperten Stefan Ochs ("Wetterochs") zufolge könne sich die heiße Luft noch bis in den Nachmittag halten, bevor mit einem auffrischenden Westwind eine Abkühlung einsetze. 
  • Montag (22. Juli 2024): 22 Grad im Norden und Westen bis 26 Grad am Oberrheingraben, wechselhaft sonnig und mit gelegentlichem Regen und Gewittern.
  • Dienstag (23. Juli 2024): 21 Grad im Norden und Westen bis 26 Grad am Oberrheingraben, immer wieder einzelne Schauer und Gewitter, nur in der Landesmitte längerer Sonnenschein.
  • Mittwoch (20. Juli 2024): 19 Grad an den Küsten bis 24 Grad im Süden, immer wieder Sonnenschein und einzelne Wolken, nur im Norden einzelne Regenschauer.

Mit dem Beginn der neuen Woche wird auch in Südeuropa eine Abkühlung erwartet. Zuvor soll es dort aber noch einmal richtig heiß werden. Im südspanischen Andalusien könnte es dem nationale Wetterdienst Aemet zufolge in den Städten Sevilla und in Córdoba, die im Flusstal des Guadalquivir liegen, bis zu 44 Grad heiß werden. 

Auch in Südosteuropa litten die Menschen unter "mörderischer Hitze". So vernichteten mehrtägige Feuer in Bulgarien bei extremen Temperaturen, Trockenheit und starken Winden neben Wald- und Agrarflächen auch Dutzende Häuser. Lokalen Medienberichten zufolge seien in dem südöstlichen Ort Woden 35 Häuser den Flammen zum Opfer gefallen. Etwa 500 Dorfbewohner sowie 19 Menschen aus einem Altenheim hätten in Sicherheit gebracht werden müssen. Bei einem anderen Brand nahe Harmanli vernichteten die Flammen nach Angaben eines Augenzeugen eine Farm mit Schafen. 

Hitze wird in Bulgarien zum Politikum

Die Einwohner von Woden beklagen, dass sie keine Vorwarnung auf dem Handy erhielten. Das Frühwarnsystem BG Alert konnte laut den Behörden nicht aktiviert werden, da der Strom wegen des Brands abgeschaltet wurde und es daher keinen Handyempfang gab. Die Wald- und Flächenbrände bei Temperaturen um 40 Grad wurden in dem Balkanland zum Politikum.

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Besonders Regierungschef Dimitar Glawtschew und dem Innenminister Kalin Stojanow standen deshalb in der Kritik.Zwwei Parlamentsparteien forderten den Rücktritt beider Politiker, denen ein Scheitern bei der Bewältigung der Hitzebrände vorgeworfen wurde. Bei einem Besuch eines von den Bränden betroffenen Dorfes verteidigte Regierungschef Glawtschew den Einsatz der Feuerwehrleute. "Für die Betroffenen kann es nicht schnell genug gehen", sagte er und betonte, dass keine Menschen ums Leben gekommen sind. ami/mit dpa

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