Helge Schneider feiert einen runden Geburtstag und bleibt seiner Vorliebe für Quatsch treu. Der vielseitige Künstler ist bekannt für skurrile Auftritte und humorvolle Filme.
Er zählt zu den populärsten Komikern in Deutschland und ist vermutlich der Einzige, der auch Filme produziert, Bücher verfasst und etwa ein Dutzend Musikinstrumente beherrscht. Helge Schneider wird gerne als Allroundkünstler bezeichnet und passt in kein festes Schema.
Er selbst nennt sich oft Clown oder auch "Klimperclown", wie sein aktueller Film mit autobiografischen Zügen heißt. Am 30. August wird der Mann mit dem absurden Humor 70 Jahre alt. Und was macht er an seinem Geburtstag? Natürlich Quatsch - auf einer Open-Air-Bühne im Hamburger Stadtpark.
Ein legendärer Auftritt bei "Wetten, dass..?" vor 30 Jahren
Schneider stammt aus Mülheim an der Ruhr, ist in der Ruhrgebietsstadt bis heute verwurzelt und hat dort auch sein Studio - rappelvoll mit Instrumenten. Klavier und Cello spielt er schon als Junge. Nach der neunten Klasse ist für ihn Schluss mit Schule. Danach versucht er sich in allen möglichen Berufen - auch als Raumausstatter oder Bauzeichner oder im Gartenbau.
Am Musikkonservatorium gibt er schnell auf. Als Jazzmusiker startet Schneider in den 70er Jahren durch, solo, mit Band - und mit viel Spaß am albern-anarchischen Humor. So bringt er das Publikum als selbst ernannte "singende Herrentorte" zum Lachen. "Katzeklo" wird ein Riesenerfolg, ausgekoppelt aus seinem Doppelalbum "Es gibt Reis, Baby" (1993).
Sein Auftritt bei "Wetten, dass..?" im TV macht ihn 1994 einem Millionenpublikum bekannt. Die Platte "Sommer, Sonne, Kaktus!" landet 2013 auf Platz eins der Charts. Typisch für Helge Schneider: Er improvisiert leidenschaftlich gerne. Inzwischen hat er mehrere Tausend Shows absolviert, in rund fünf Jahrzehnten auf der Bühne. Aktuell tourt er quer durch Deutschland, Österreich und die Schweiz mit "Ein Mann und seine Musik". Sein Film "The Klimperclown" ist als ARD-Doku seit Anfang August im Kino zu sehen - und in der Mediathek.
Zahlreiche Projekte und Auszeichnungen
Sein auffälliges Outfit mit bunten Krawatten, grellen Farben und gerne strubbeligem "Haarteil" gehören zu seinen Markenzeichen, außerdem seine mitunter nuschelnde Aussprache. Nicht jeder schätzt seinen Humor. Aber sein breites Können als Jazzmusiker - er spielt Hammondorgel, Klavier, Gitarre, Schlagzeug, Cello, Akkordeon, viele Blasinstrumente und mehr - ist hoch respektiert.
An Auszeichnungen mangelt es ihm nicht. Auch den Kunstpreis NRW hat der Komponist und Musiker 2023 erhalten - "als legendäres Musiktalent".