Er erlangte Bekanntheit als der am längsten auf Kosten des Staates lebende Bundesbürger. Seit 46 Jahren war der Hamburger Arno Dübel ohne Job. Jetzt ist der Langzeitarbeitslose verstorben.
"Deutschlands bekanntester Arbeitsloser" ist tot. Arno Dübel ist im Alter von 67 Jahren nach schwerer Krankheit im Krankenhaus verstorben. Das teilte die Hamburger Morgenpost mit. Demnach soll er vor etwa zwei Wochen ins Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) eingeliefert worden sein, wo er nur wenige Tage später verstarb.
Arno Dübel wurde 1956 in Bornum geboren. Mit 16 Jahren beendete der damals Jugendliche die Volksschule und fing 1974 eine Malerlehre an, die er jedoch nach zwei Jahren abbrach. Seitdem lebte er, nach eigenen Aussagen, durchgängig von Sozialhilfe und galt als "schwer vermittelbar".
"Wer arbeitet, ist doch blöd": Arno Dübel im Alter vom 67 Jahren verstorben
Mit Sprüchen wie "Wer arbeitet, ist doch blöd" oder "Ich will niemandem den Job wegnehmen. Ich stell’ mich ganz hinten an – aber ganz hinten" erregte der Arbeitslose immer wieder Aufsehen. Auch die Medien interessierten sich für den Hamburger, der stets beteuerte, alles Mögliche zu unternehmen, um bloß nicht arbeiten zu müssen.
13.01.1956: |
Geburt in Bornum |
1974-1976: |
Malerlehre |
1986: |
Tuberkulose-Infektion |
2001: |
Auftritt in den Talkshows "Arabella" und "maischberger" |
2011: |
Zwangsräumung seiner Wohnung |
2012: |
Veröffentlichung seines ersten Songs ("Der Klügere kippt nach") und Bezug eines Altenheims in Hamburg-Rahlstedt |
2023: |
Tod im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) |
So war Dübel beispielsweise als Gast bei maischberger in der ARD zu sehen, oder zog in der Talkshow Arabella die Aufmerksamkeit auf sich. Die Idee, als "Deutschlands bekanntester Arbeitsloser" Karriere zu machen, scheiterte allerdings. Daran änderten auch Schlager-Songs ("Der Klügere kippt nach", "Ich bin doch lieb") des dauerhaften Hartz-IV-Empfängers nichts. Der Durchbruch gelang ihm nie.
Stattdessen lebte er weiter von Staat und machte kein Geheimnis aus seiner Situation. In den Medien gab er stets vor, zufrieden mit seinem Leben zu sein, was immer wieder zu Konflikten mit den Arbeitsämtern führte. Nach einer Zwangsräumung seiner Wohnung im Oktober 2011 galt Dübel als zwischenzeitlich als verschwunden. Seit 2012 soll er in einem Altenheim in Hamburg-Rahlstedt in einem 18 Quadratmeter großen Zimmer mit Balkon gelebt haben.
Arno Dübel nach schwerer Krankheit verstorben - Todesursache unbekannt
Im vergangenen Jahr hatte der Hartz-IV-Empfänger angekündigt, nun doch ins Arbeitsleben einsteigen zu wollen. Er wollte Fernsehstar werden und fand einen zwielichtigen Manager, der schon einmal wegen Betrugsvorwürfen in Untersuchungshaft saß. Dieser erwarb angeblich sämtliche Rechte an der "Marke Arno Dübel"und wollte ihn gerne in einer Serie bei Amazon Prime sehen, bei der es um einen Supermarkt in Hamburg geht. Doch dazu kam es nie.
Ob die Tuberkulose-Infektion, an der Arno Dübel 1986 erkrankt war, Auswirkungen auf seinen Tod hatte, ist nicht bekannt. Eine offizielle Bestätigung über den Tod Dübels gibt es bisher noch nicht.
Ich würde gern mal wissen, ob es noch weitere Länder auf dieser Welt gibt, die derartige Lebensweisen ermöglichen.
Der Mann hatte ja völlig recht: wer seine Ansprüche etwas reduziert, kann hierzulande die anderen (die Blöden) für seinen Lebensunterhalt arbeiten lassen.