Grundschülerin verliert bei gefährlicher Internet-Mutprobe das Bewusstsein - Freunde holen keine Hilfe
Autor: Anna Holfeld, Agentur dpa
, Dienstag, 07. Mai 2024
Für eine Online-Challenge hat sich ein Mädchen an einer Berliner Grundschule bewusstlos gewürgt – und das vor laufender Kamera. Ihre Mitschüler holten allerdings keine Hilfe.
Eine gefährliche Internet-Challenge hätte in einer Berliner Grundschule fast ein tragisches Ende gefunden. Ein Mädchen würgte sich vor laufender Kamera – und verlor dabei das Bewusstsein.
Die sogenannte "Blackout-Challenge" ist ein gefährlicher Trend, der sich auf der Plattform TikTok verbreitet hat. Bei dieser Mutprobe strangulieren sich vor allem Jugendliche vor laufender Kamera so lange, bis ihnen schwarz vor Augen wird. Genau das wollte eine Gruppe Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten Klasse der Hundsrück-Grundschule in Berlin-Kreuzberg ausprobieren, teilte der Tagesspiegel mit.
Bei Mutprobe bewusstlos stranguliert: Mitschüler bringen Mädchen an abgelegene Stelle
Ein Mädchen ist dabei kollabiert. Die anderen Kinder haben daraufhin allerdings keine Hilfe geholt, sondern das Mädchen an eine "abgelegene Stelle" gebracht, wo sie ihm Wasser einflößen wollen. In einem Rundbrief hat die Schulleiterin alle Eltern über den Vorfall informiert. Laut Merkur wird darin geschildert, dass ein Mädchen, das Hilfe holen wollte, bedroht worden sei. Erst ein Vater, der auf die Situation aufmerksam wurde, konnte schließlich Hilfe verständigen.
Video:
Das Mädchen sei dann in ein Krankenhaus gebracht worden. Da es ihr mittlerweile wieder relativ gut ginge, habe sie schildern können, was passiert war. Nach Angaben der dpa soll die Bildungsverwaltung angekündigt haben, dass der Vorfall jetzt weiter untersucht würden.
"Der Vorfall wird nun an der Schule intern und lösungsorientiert aufgearbeitet. Dazu werden Gespräche mit allen Beteiligten geführt. Das Krisenteam wurde bereits aktiviert", teilte ein Sprecher der Bildungsverwaltung am Montag mit. Sowohl die Schulaufsicht als auch das Schulpsychologische und Inklusionspädagogische Beratungs- und Unterstützungszentrum (SIBUZ) seien einbezogen, heißt es weiter.
"Blackout-Challenge" endet im Krankenhaus – jetzt soll eine Aufarbeitung anstehen
Nach Angaben des Merkur sollen zwei beteiligte Kinder vom Unterricht suspendiert worden sein. Auch wenn sie noch nicht strafmündig sind, prüfe die Schulleiterin, ob eine Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung oder Körperverletzung möglich sei. In den sozialen Netzwerken kursieren immer wieder neue Challenges, von denen einige gefährlich werden können. Bei der Blackout-Challenge gab es bereits Todesfälle.