So sieht das Büro der Zukunft aus
Puristische Großraumbüros aus Glas und Beton, in denen außer digitaler Technik kaum etwas steht - wer befürchtet hat, dass Büros 2025 so aussehen, kann aufatmen. Experten vermuten eher, dass in der Zukunft Hängematten in den Zimmern befestigt sind, damit Mitarbeiter besser nachdenken können. In einer immer komplexeren Welt sei die Sehnsucht nach gemütlichen Rückzugsorten in der Arbeitswelt groß.
Doch die Technik wird gewaltige Sprünge machen. Deshalb könnten 2025 dreidimensionale, frei im Raum schwebende Hologramme Realität sein, die über Gesten und Sprachanweisungen gesteuert werden. Tastaturen und Bildschirme werden überflüssig. Alle Daten und Informationen kommen aus der Cloud und sind überall mobil verfügbar.
"Die Arbeitssituationen werden individueller", sagt Stefan Rief vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft. Arbeitsplätze müssten flexibler sein - in Zukunft erledigen Beschäftigte Tätigkeiten noch häufiger unterwegs. An einem Schreibtisch sitze deshalb nicht mehr nur eine Person. Ihn teilen sich vielmehr mehrere Kollegen.
Trotz der zunehmenden Digitalisierung und Flexibilisierung: Das Büro an sich wird es auch in Zukunft geben. Es bleibt als gemeinsamer Treffpunkt für die Kollegen erhalten, sagt Rief. Es ist der Ort, an dem gemeinsam gearbeitet wird. So gewinnen Konferenzräume mit hochmoderner technischer Ausstattung immer mehr an Bedeutung. "Vernetzen können wir uns überall, aber eine große digitale Fläche, an der mit anderen Kollegen gemeinsam gearbeitet werden kann, haben wir nicht zu Hause oder im Zug", erzählt Rief. Das kann etwa ein riesiger Touchscreen in einem Konferenzsaal sein.
Nach Einschätzung des Berliner Designers Werner Aisslinger wird sich das Büro der Zukunft in zwei Zonen aufsplitten: in den digitalen Bereich und den entdigitalisierten, in dem Menschen ihre Arbeit konzentriert verrichten können und in dem es kaum neue Medien gibt. "Hier werden Räume entstehen, die mehr an einen japanischen Zen-Raum erinnern", erläutert Aisslinger. In den Innenhöfen der Bürokomplexe werde es im Idealfall kleine Gärten geben, in denen Mitarbeiter in der Pause gärtnern können. Das soll für einen Ausgleich zur anstrengenden Arbeit in der digitalen Welt sorgen. "Und alle diese Arbeitsräume werden Treffpunkte sein - keiner will im Home Office vereinsamen."
Nach Ansicht von Designerin Jennifer Mertens werden die Mitarbeiter zunehmend zu Nomaden, die zwar noch irgendwann ins Büro kommen, aber mehr als heute auswärts arbeiten.
Viele werden auch stärker die Möglichkeit nutzen können, von zu Hause aus Aufgaben zu erledigen.
dpa-mag