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Glatteis und Bahnstreik: Meteorologen schlagen Alarm - "höchste Vorsicht"


Autor: Agentur dpa, Alexander Kroh

Deutschland, Donnerstag, 14. Dezember 2023

Pünktlich zum neuen Mega-Bahnstreik wird es noch einmal glatt auf den Straßen. Vielerorts rechnet der Deutsche Wetterdienst mit gefrierendem Regen und Glatteis. Angesichts dieser gefährlichen Kombination hält ein Wetterexperte den geplanten Streik für "unverantwortlich".


"Der Winter gibt noch ein vorerst letztes drastisches Gastspiel - und das wird am Freitagmorgen sein!", warnt Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterdienst Q.met. Durch gefrierenden Regen und Glatteis ist am Freitag (8. Dezember 2023) vielerorts Vorsicht auf den Straßen Deutschlands geboten.

Betroffen ist vor allem der Westen und Südwesten Deutschlands, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Donnerstag mitteilte. Ab der Nacht zum Freitag bis zum Mittag rechnen die Meteorologen dort teils mit gefrierendem Regen und Glatteis. "Es droht im Westen ein Glättechaos", prophezeit Jung.

Wetter am Freitag: Glatteis auf den Straßen, Schnee in den Bergen

Im Laufe des Tages ziehen die Niederschläge Richtung Osten weiter, in den Bergen fällt vielerorts Schnee. Vor allem in Mittelgebirgen könne es glatt werden. "So oder so gilt vor allem zur Hauptverkehrszeit höchste Vorsicht. Egal ob per Auto, mit dem Fahrrad oder zu Fuß sollte man sich den örtlichen Begebenheiten dementsprechend anpassen", sagte DWD-Meteorologin Tanja Sauter. Angesichts des Bahnstreiks von Donnerstagabend bis Freitagabend müssen sich die Menschen auf volle Straßen einstellen. Denn die Bahn ist logischerweise keine Alternative. Meteorologe Jung hält das für "unverantwortlich" und rechnet mit erheblichen Verkehrsbehinderungen. "Der Bahnstreik gehört am morgigen Freitag dringend abgesagt! Er gefährdet aufgrund der hohen Unfallgefahr auf den Straßen sogar Menschenleben!", mahnt Jung.

Bayern und Franken werden aller Voraussicht nach nicht so stark betroffen sein wie der Westen Deutschlands, doch Jung rechnet damit, dass die Schnee- und Eisregenfälle einige Regionen "lahmlegen" werden. Regional müsse auch am Freitagnachmittag mit gefährlichen Straßenverhältnissen gerechnet werden.

Die Höchsttemperaturen liegen am Freitag bei drei bis acht Grad im Westen und zwischen minus zwei und plus drei Grad in der Osthälfte. In der Nacht zum Samstag kann es laut DWD im Osten Schnee oder gefrierenden Regen geben - erneut besteht Glatteisgefahr. Im Westen und Nordwesten bleibt es bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt frostfrei.

Winter geht die Puste aus - Hochwasser droht

Für Samstag erwarten die Meteorologen Höchstwerte zwischen ein Grad in Niederbayern und zehn Grad am Rhein. Nachts ist in östlichen Berglagen und im Südosten Schnee oder gefrierender Regen möglich. Sonntag klettern die Höchstwerte auf fünf bis zwölf Grad - dann soll die Schneedecke im Bergland und in Süddeutschland schmelzen und das Wetter eine drastische Wende nehmen. Dann drohe laut Dominik Jung aber auch wieder Hochwasser.

Erst zum 3. Advent hin könnte es dann wieder kälter werden. Die genaue Entwicklung sei laut Jung aber noch unsicher: "Auch Richtung Heiligabend sieht es eher nach kühlem Wetter aus. Ob es grüne oder weiße Weihnachten geben wird, dazu kann man aktuell noch nichts Seriöses sagen".