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"Gerichtsvollzieher"-Brief wirkt offiziell - großer Betrug steckt dahinter


Autor: Daniel Krüger

Bitterfeld, Dienstag, 17. Juni 2025

Aktuell versuchen Betrüger mit einer besonders perfiden DHL-Methode an Geld zu kommen. Sie fälschen Briefe extrem professionell, um arglose Personen in Panik zu versetzen und zur Zahlung zu bewegen.
Wer den Behörden-Brief erhält, sollte ruhig reagieren.


Eine neue "Gerichtsvollzieher-Masche" von DHL-Betrügern, die der MDR im Rahmen einer Recherche bekannt gemacht hat, ist besonders perfide und zielt auf die Verunsicherung der Opfer ab. Nicht neu, aber leider immer noch oft "erfolgreich" sind Schockanrufe, wie ein aktueller Fall aus Coburg zeigt.

Die DHL-Betrüger verschicken täuschend echte Briefe, die angeblich von einem Gerichtsvollzieher stammen. Diese Briefe enthalten gefälschte Pfändungsbeschlüsse oder Zahlungsaufforderungen, oft mit der Drohung, dass bei Nichtbezahlung persönliche Gegenstände gepfändet werden könnten.

DHL-Brief vom "Gerichtsvollzieher": So erkennen Betroffene die Fälschungen 

Die Forderungen bewegen sich offenbar im Bereich um die 1000 Euro, wie bei einem Rentner aus Bitterfeld, der sich nach genauer Prüfung an die Polizei wandte, wie der MDR berichtet. Die Briefe sind demnach hochwertig gestaltet, enthalten offizielle Logos und scheinen über DHL verschickt worden zu sein, um Seriosität vorzutäuschen. Ein weiteres Merkmal der Masche ist offenbar, dass die Kontaktaufnahme mit dem angeblichen Gerichtsvollzieher über eine Handynummer erfolgen soll – ein klares Indiz für Betrug, da echte Gerichtsvollzieher in der Regel Festnetznummern angeben. Eine weitere fiese DHL-Masche von Betrügern ist der Nachnahme-Trick.

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Den Opfern wird auch eine kurze Zahlungsfrist gesetzt, um zusätzlichen Druck aufzubauen. Die Betroffenen werden vorab sogar per SMS oder E-Mail kontaktiert, um die Zustellung eines solchen Briefs anzukündigen. Auch eine gefälschte Payback-Mail ist gefährlich: Sie kann all deine Punkte kosten. Dadurch wirkt die gesamte Aktion noch glaubwürdiger. Die Betrüger nutzen dabei bekannte Namen und Institutionen, um Vertrauen zu erwecken, und spielen bewusst mit der Angst vor rechtlichen Konsequenzen. Verbraucherschützer raten, solche Schreiben genau zu prüfen und keinesfalls die geforderten Zahlungen zu leisten.

Im Zweifel sollte direkt bei der zuständigen Behörde oder DHL nachgefragt werden, um die Echtheit des Schreibens zu überprüfen. Auch Polizei und Verbraucherschutzzentralen haben bereits vor dieser Masche gewarnt und raten dazu, verdächtige Fälle zu melden. Wer den Brief bekommt, sollte darauf achten, ob der "Gerichtsvollzieher" aus der eigenen Stadt kommt (örtliche Zuständigkeit) und bei Bedarf beim Amtsgericht anrufen, erklärt Daniela Merke vom Verband der Gerichtsvollzieher in Sachsen-Anhalt gegenüber dem MDR. Ein Indiz sei auch die IBAN - deutsche Behörden nutzen eine deutsche Bankverbindung mit DE zu Beginn. Vor allem entscheidend: Gesunde Skepsis, Ruhe und exaktes Hinsehen. 

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