Fünf Böller-Tote in Deutschland: Bilanz der Silvesternacht
Autor: Agentur dpa
Deutschland, Mittwoch, 01. Januar 2025
Der Start ins Jahr 2025 verlief in Deutschland größtenteils ruhig, aber Vorfälle in Berlin und anderen Städten sorgten für Aufsehen. Illegaler Umgang mit Feuerwerk führte zu schweren Unfällen und mehreren Todesfällen.
Deutschland ist überwiegend friedlich und fröhlich ins Jahr 2025 gestartet. Überschattet wurden die Feierlichkeiten aber von Angriffen auf Einsatzkräfte und Böller-Unfällen: Mindestens fünf Männer starben beim Hantieren mit Pyrotechnik, etliche weitere Menschen wurden teils lebensbedrohlich verletzt. Weltweit feierten Milliarden Menschen den Jahreswechsel mit farbenfrohen Partys. Auch in Franken kam es zu vielen Einsätzen von Feuerwehr und Polizei.
In Deutschland blieb es größtenteils friedlich, doch nicht überall: Allein in Berlin nahm die Polizei nach eigenen Angaben 330 Menschen fest. Laut einer vorläufigen Bilanz vom frühen Morgen wurden 13 Polizisten verletzt, davon einer schwer. Er sei mutmaßlich von einem illegalen Feuerwerkskörper getroffen worden und musste noch in der Nacht am Bein operiert werden. Einsatz- und Rettungskräfte seien beschossen worden. Gleichwohl habe es in der Hauptstadt keine größeren Gewalttätigkeiten gegeben, sagte ein Polizeisprecher.
Angriffe auf Polizisten gab es auch in Leipzig: Müll brannte, Barrikaden wurden gebaut, etwa 50 Menschen griffen Einsatzkräfte der Polizei mit Feuerwerk und Flaschen an. Bei den registrierten Straftaten sei es vor allem um gefährliche Körperverletzung, Landfriedensbruch und Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz gegangen, so die Ermittler.
In München randalierten mehrere Hundert Menschen und griffen laut Polizei Beamte an. Eine Polizeisprecherin sprach von schätzungsweise 200 bis 300 Personen aus dem linken Spektrum auf der Wittelsbacherbrücke.
Feuerwehrleute in Gelsenkirchen wurden von Unbekannten mit Silvesterraketen beschossen, als sie gerade eine brennende Mülltonne löschten. In Hagen wurde ein 24-Jähriger in Gewahrsam genommen, nachdem er einen Böller auf einen Streifenwagen geworfen hatte. Gleichzeitig zog die Polizei im bevölkerungsreichsten Bundesland NRW eine überwiegend positive Zwischenbilanz: «Wir hatten vor allem kleinere Einsätze, große Tumulte sind ausgeblieben», sagte ein Sprecher der Polizei gegen 03.00 Uhr.
Unfälle mit selbstgebauten und illegalen Böllern
Gleich zwei tödliche Böllerunglücke gab es in Sachsen: In Oschatz östlich von Leipzig starb ein 45-Jähriger, der eine sogenannte Großfeuerwerksbombe der Kategorie F4 gezündet hatte, wie die Polizei mitteilte. Solches Feuerwerk darf in Deutschland nur mit behördlicher Erlaubnis gekauft werden. Der Mann habe bei der Explosion schwere Kopfverletzungen erlitten und sei im Krankenhaus gestorben. Zudem wurde laut Polizei ein 50-Jähriger in Hartha in der Nähe von Chemnitz tödlich verletzt, als er mit Feuerwerk hantierte.
Bei Paderborn starb ein 24-Jähriger beim Hantieren mit einem Feuerwerkskörper. Der Unfall ereignete sich vor dem Jahreswechsel am Ortsrand von Geseke, sagte eine Polizeisprecherin. Rettungskräfte konnten nur noch den Tod des jungen Mannes feststellen. Die Wucht der Explosion lasse darauf schließen, dass es sich um einen nicht zugelassenen Feuerwerkskörper gehandelt haben dürfte. Die Angehörigen wurden seelsorgerisch betreut.