Fridays for Hubraum: So tickt der Gründer hinter der Bewegung
Autor: Tobias Utz, Redaktion
Bamberg, Dienstag, 01. Oktober 2019
Die "Fridays for Future"-Proteste sind derzeit in aller Munde. Aktuell wächst eine Gegenbewegung heran: "Fridays for Hubraum" gründete sich am vergangenen Wochenende. Zwischenzeitlich war die Facebook-Gruppe deaktiviert, seit Freitag ist sie wieder online - und nun hat sich auch der Gründer erstmals zu Wort gemeldet.
Seit 2018 gehen Menschen freitags für das Klima auf die Straße. Zunächst verliehen vor allem Schüler bei "Fridays for Future"-Demonstrationen ihrem Protest Ausdruck und kritisierten die aktuelle Politik. Insbesondere Greta Thunberg rückte dadurch in den Fokus der Öffentlichkeit. Die 16-Jährige Schwedin stieg zur Anführerin einer Bewegung auf, die weltweit für Aufsehen sorgt. Zuletzt versammelten sich Bürger jeglicher Altersklassen auf Demonstrationen in den Städten der Republik.
Die Demonstranten fordern eine radikale Wende der Klimapolitik. Dabei rückten unter anderem SUV - "Sport Utility Vehicles", kurz: Geländelimousinen, Stadtgeländewagen - in den Fokus. Die Autos wurde teilweise alleine für den Wandel des Klimas verantwortlich gemacht. Die Kritik an SUVs ist grotesk und lenkt von den wahren Problemen ab, meint unser Autor: Ein Kommentar zur Debatte. Der Hintergrund: "Verbotskultur" und "Tugendterror" - gibt es in Deutschland eine neue Lust am Verbot?Update vom 1. Oktober 2019: So tickt der Gründer der Bewegung
Nach der Reaktivierung der "Fridays for Hubraum" Facebook-Gruppe, hat sich nun erstmals der Gründer der Bewegung zu Wort gemeldet. In einem YouTube-Interview erklärt Autotuner Chris Grau, wie "Fridays for Hubraum" entstanden ist und mit welcher Absicht er die Gruppierung ins Leben gerufen hat.
Angefangen habe das Ganze als Witz im Internet. Aus dem Scherz heraus habe ein Freund die Gruppe gegründet und Chris zum Administrator gemacht. Der Erfolg und der Zuspruch kamen dann von ganz alleine.
Doch mit der steigenden Zahl an Gruppenmitgliedern kamen es auch immer wieder zu "krassen Vorfällen": "Wir waren völlig platt davon, wie radikal manche Menschen sind und wie asozial. Die haben auf Greta rumgehauen, das glaubt man nicht. Das geht gar nicht, das muss alles wieder weg. Das meiste haben wir ja sofort gelöscht."
Dennoch seien die Administratoren der Gruppe mit der Moderation überforder gewesen, weswegen die Gruppe vorerst geschlossen werden musste. "Die Menschenmenge zeigt uns, dass sehr viele Menschen so denken wie wir. Wir wollen damit richtig umgehen, und darum machen wir die Gruppe auch wieder auf."
Zur Politik bezüglich des Klimawandes hat Grau eine klare Meinung: "Wir haben klar Probleme mit dem Klima." Allerdings seien Lösungsansätze, die ihre Kosten auf den Bürger abwälzen keine Lösung. "In unserer Gruppe das sind tolle Menschen, die nur einfach die Schnauze voll haben, dass sie wieder zahlen sollen."
Auch gegenüber dem WDR gab Chris Grau einige Statements. Dort sprach der Autotuner über seinen Konflikt mit der "Fridays for Future"-Bewegung: "Man muss gucken, dass man die Fronten wieder weicher kriegt. Eine Gesellschaft kann nicht funktionieren, wenn zwei völlig radikalisierte Seiten aufeinander losgehen."