Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie kritisierte, die Bundesregierung bleibe «nach wie vor eine konsistente und auf Verlässlichkeit ausgerichtete Wohnungsbaupolitik schuldig». Die Fördermittel seien bereits im vergangenen Jahr nicht ausreichend gewesen. Um einen Förderstopp zu vermeiden, müsse der Bundestag spätestens im Sommer eine Aufstockung der Mittel debattieren.
Altersgerecht Umbauen
Hier können Eigentümer Zuschüsse vom Bund bekommen, die ihr Haus oder ihre Wohnung fürs Alter bereit machen. Das bedeutet: Türschwellen absenken, um einfacher damit Rollator oder Rollstuhl benutzen zu können, die Badewanne zur Dusche umbauen oder Treppen leichter überwindbar machen. Es gehe darum, dass Menschen so lange wie möglich im eigenen Zuhause bleiben und nicht in eine Pflegeeinrichtung umziehen müssen, betonte Geywitz.
In diesem Jahr stünden dafür 150 Millionen Euro zur Verfügung und damit doppelt so viel wie im vergangenen Jahr. Einzelne Baumaßnahmen werden mit zehn Prozent der Investitionskosten, maximal aber mit 2500 Euro bezuschusst. Für den gesamten Umbau eines Hauses kann man bis zu 6250 Euro erhalten. 2023 wurden mit dem Programm laut Ministerium fast 31.000 Wohnungen und Häuser barrierefrei umgebaut.
Genossenschaftliches Wohnen
Das Programm für genossenschaftliches Wohnen habe sich zu einem «hidden champion» entwickelt, sagte Geywitz. Die Fördersumme sei daher von 9 Millionen Euro im vergangenen Jahr auf 15 Millionen Euro für 2024 erhöht worden. Die Bundesregierung unterstützt damit Menschen, die eine eigene Genossenschaft gründen, um anschließend zu bauen oder die Genossenschaftsanteile erwerben.
Sie könnten künftig Kredite bis zu 100.000 Euro zu vergünstigten Konditionen aufnehmen. Der Zinssatz liege je nach Laufzeit zwischen 2 und 2,5 Prozent, der Tilgungszuschuss bei 7,5 Prozent, sagte Geywitz. In Deutschland gebe es rund 2000 Wohnungsgenossenschaften, die etwa 2,2 Millionen Wohnungen bewirtschaften.
Weitere Programme 2024
Im laufenden Jahr sollen noch weitere Förderprogramme an den Start gehen. So solle die Förderung «Jung kauft Alt» mit einem Umfang von 350 Millionen Euro junge Familien beim Kauf alter Immobilien unterstützen. Mit dem Programm «Gewerbe zu Wohnen» soll der Kauf und Umbau von Gewerbegebäuden zu Wohnungen bezuschusst werden. Hierfür seien 120 Millionen Euro angesetzt.
«Wir haben heutzutage sehr viele leer stehende Büros, sehr viele leer stehende Ladenlokale, und das ist ein gutes Potenzial, was man auch ohne Nachverdichtung von zusätzlicher Fläche geben kann», sagte Geywitz. Für den klimafreundlichen Neubau im Niedrigpreissegment stünde eine Milliarde Euro zur Verfügung.