Manipulierte Statistik zu Corona-Toten? Der Faktencheck
Autor: Kyrill Wunderlich
Franken, Donnerstag, 11. Februar 2021
In sozialen Netzwerken machen Falschinformationen schnell die Runde. Immer wieder wird behauptet, die Corona-Todesfallstatistik würde absichtlich gefälscht. Als Beweis werden immer wieder Screenshots von Chats verwendet. Was ist dran an den Behauptungen? Ein Faktencheck.
           
Seit Beginn der Pandemie tauchen im Netz immer wieder falsche Behauptungen auf: Mit der Einführung der FFP2-Maskenpflicht in Bayern machte zuletzt wieder das Gerücht die Runde, Markus Söders Ehefrau würde die Masken herstellen - und viel Geld damit verdienen. Was im Übrigen nicht stimmt.
Insbesondere über Social Media Plattformen verbreiten sich Fake News rasant. Zuletzt kursierten immer wieder Berichte darüber, die Corona-Todeszahl werde absichtlich gefälscht. Die Behauptung: Gegen eine gewisse Geldsumme werden sich neue Todesfälle hinzugekauft. Obwohl betroffene Personen überhaupt nicht an oder mit Covid-19 verstorben sind, soll trotzdem "Corona" als Sterbeursache auf dem Totenschein vermerkt worden sein. Was ist dran an diesen Behauptungen?
Angeblich gefälschter Todesschein als Fake News entlarvt
In einer meist geteilten Nachrichten in den sozialen Medien geht es um eine Mutter, die offenbar an Silvester verstarb. Laut dem Text, der immer wieder geteilt wurde, war die Frau bereits alt und litt unter Vorerkrankungen. Somit gelte sie als Corona-Risikopatient. Nachdem die Frau stirbt, gibt ein Arzt angeblich "Covid-19"als Todesursache an. Woran die Frau wirklich gestorben sein soll, verrät der Text nicht.
Video:
Stattdessen wird das Vorgehen des Arztes als "kriminell" bezeichnet, der anonyme Verfasser des Texts berichtet abschließend, sich einen Anwalt genommen zu haben und fordert letztlich dazu auf, die Nachricht zu verbreiten.
"Hallo zusammen. 
Ich bitte das ihr diese Geschichte teilt.
Meine Mutter ist am 31.12. im Pflegeheim verstorben. Sie war alt, hatte MS, war total gelähmt, konnte nicht mehr essen und trinken. Der Tod war vorhersehbar.
In der Nacht kam dann der Bereitschaftsarzt und schrieb den Totenschein aus.
Was steht drauf Covid 19. Es ist unfassbar, ja kriminell. Das sind die Zahlen weswegen wir eingesperrt sind.
Ich habe mir einen Anwalt genommen und lasse eine Obduktion vornehmen.
Das darf nicht so weitergehen….
Bitte teilt das"
Immer wieder identische Posts
Seit einiger Zeit verbreitet sich genau diese Nachricht immer weiter in den sozialen Netzwerken. Wie mimikama.at berichtet, wird der Text immer wieder in identischer Form gepostet. Mit den gleichen Satzzeichen und Abständen. Das deutet darauf hin, dass es sich nur um einen Fake handeln kann.
Möglicherweise sei tatsächlich eine Mutter an Silvester unter den beschriebenen Umständen verstorben, jedoch sei es schwer vorstellbar, "dass zahlreiche Mütter am 31.12. unter genau denselben Umständen verstarben", so Mimikama weiter.