Mit steigenden Infektionszahlen steigt auch die Nachfrage nach Toilettenpapier in Deutschland wieder an. Entgegen der landläufigen Meinung, die Hersteller würden die Krise ausnutzen, haben diese jedoch mit einem erheblichen Mehraufwand zu kämpfen. Die Papierhersteller erklären, warum Hamsterkäufe trotzdem nicht nötig sind.
Trotz der aktuellen Corona-Krise gibt es laut dem Verband Deutscher Papierfabriken (VDP) aus Bonn keinen Grund zur Sorge, dass das Klopapier in Deutschland knapp wird. Viele Toilettenpapierhersteller, wie auch der fränkische Hersteller "Fripa" aus Miltenberg, haben ihre Produktion wieder erhöht, um den Bedarf an der begehrten Papierrolle zu decken. Zuletzt gab es Berichte über erneute Hamsterkäufe - gerade bei Klopapier. Der Discounter Aldi führte deshalb sogar eine neue Regel ein.
Bereits im Frühjahr sorgten Hamsterkäufe in Supermärkten und Drogerien für leere Regale. Mit verschiedenen Methoden versuchten die Papierfabriken, die Produktion zu beschleunigen, damit auch der Handel wieder mehr Ware zur Verfügung hat.
Mehr Toilettenpapier zu produzieren, ist nur begrenzt möglich
Aufgrund der modernen Maschinen ist eine Beschleunigung der Toilettenpapier-Produktion nur begrenzt möglich, da die Anlagen ohnehin auf höchster Geschwindigkeit produzieren. Die Fabriken hatten schon im März mit verschiedenen Methoden versucht, die leeren Regale wieder zu füllen. Neben Sonderschichten für Mitarbeiter seien auch die Wartungsintervalle an den Maschinen vergrößert worden. Um die Logistik zu entlasten, reduzierten die Hersteller außerdem die Anzahl der Sorten.
In Deutschland werden laut VDP jährlich etwa 750.000 Tonnen Toilettenpapier produziert und verkauft. Ein ähnlicher Absatz, trotz der Corona-Krise, wird auch für das Jahr 2020 erwartet. Das liegt daran, dass auf die erste Infektions-Welle, bei der die Nachfrage nach Klopapier überdurchschnittlich hoch war, ein enormer Nachfrageknick folgte, der für die zweite Welle ebenfalls zu erwarten ist.
VDP-Hauptgeschäftsführer Klaus Windhagen appelliert an die Vernunft der Bürger: "Solange der Verbraucher sich normal verhält, wird es keine Unterversorgung geben". Die Hersteller würden durch die Hamsterkäufe erhebliche Mehraufwendungen haben, um die Situation zu managen.
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Auch die Vorwürfe, die Papierhersteller würden die Krise ausnutzen, weist der Verband zurück. "Es gibt keine Corona-Aufschläge", so Windhagen.