Änderung im November 2025: Dispo, Spotify, TV-Sender
Autor: Lea Mitulla, Agentur dpa, Stefan Lutter
Deutschland, Montag, 20. Oktober 2025
Im November stehen für Verbraucher zahlreiche Änderungen in den Bereichen Finanzen und Medien an. Ein Überblick zeigt, welche Neuerungen auf uns zukommen.
Wer beim Online-Shopping in Raten zahlen will, muss sich ab November umstellen. Neue Regeln vom Dispokredit sollen den Verbraucherschutz erhöhen. Und auch beim Fernsehen gibt es eine große Neuerung, denn einige Sender werden von der Bildfläche verschwinden.
Was ändert sich im kommenden Monat sonst noch für Verbraucherinnen und Verbraucher? Hier sind die wichtigsten Änderungen in den Bereichen Finanzen, Reise, Fernsehen und Kultur im Überblick.
Neue Regeln für "Buy Now – Pay Later"
Klein- und Kurzzeitkredite bis 200 Euro werden strenger geprüft: Ab dem 20. November muss bei der Vergabe von Minikrediten und "Buy Now – Pay Later"-Angeboten auch bei kleineren Beträgen eine Kreditwürdigkeitsprüfung durchgeführt werden. Wer sich Geld bei der Bank leiht, soll künftig außerdem verständlicher informiert werden, was das kostet. Grundlage ist die EU-Verbraucherkreditrichtlinie, die bereits am 30. Oktober 2023 in Kraft getreten ist und vor allem Haushalte mit geringem Einkommen vor Überschuldung bewahren soll.
Änderungen beim Dispokredit
Ab November 2025 treten neue Regelungen für den Dispokredit in Kraft, die den Verbraucherschutz deutlich stärken sollen: Banken dürfen diesen Kredit nicht mehr ohne Vorwarnung kündigen, sondern müssen eine Kündigungsfrist von mindestens zwei Monaten einhalten. Dies soll verhindern, dass Verbraucher plötzlich ohne finanziellen Spielraum dastehen, insbesondere in Fällen, in denen der Dispokredit über längere Zeit genutzt wurde. Zudem wird es für Kreditnehmer einfacher, ihre Rechte bei fehlerhaften Informationen oder überhöhten Zinsen durchzusetzen: Das Widerrufsrecht für solche Fälle wird deutlich erweitert. Diese Änderungen sind Teil der Umsetzung der EU-Verbraucherkreditrichtlinie und sollen mehr Transparenz und Fairness in Kreditverträge bringen.
Darüber hinaus sieht die neue Regelung vor, dass Verbraucher umfassender über die Konditionen des Dispokredits informiert werden müssen. Die Banken sind künftig verpflichtet, sämtliche Kosten und Risiken klar darzulegen, bevor ein solcher Kredit gewährt wird. Ziel ist es, die Überschuldung von Haushalten zu verhindern, die durch überhöhte Zinsen und eine unzureichende Beratung entstehen können. Für die Umsetzung dieser Richtlinien wurden Änderungen im Bürgerlichen Gesetzbuch sowie im Einführungsgesetz zum BGB vorgenommen. Verbraucher sollten sich deshalb rechtzeitig über ihre neuen Rechte informieren.
Ryanair schafft Papier-Boardingpässe ab
Papier war gestern: Wer mit Ryanair fliegt, braucht ab dem 12. November ein Smartphone. Dann stellt die Airline vollständig auf digitale Boardingpässe um. Diese werden künftig während des Check-ins direkt in der "myRyanair"-App generiert und beim Boarding vorgezeigt. Die App ist jedoch nicht für alle Reisenden zwingend erforderlich: Der Hauptbucher kann elektronische Bordkarten etwa an das mobile Wallet seiner Mitreisenden weiterleiten.
Für Reisende ohne Smartphone könnte das Einsteigen ins Flugzeug künftig aber schwierig werden. Derzeit nutzen laut Airline fast 80 Prozent der mehr 206 Millionen Passagiere bereits die digitale Option. Ryanair hat erst kürzlich mit verschärften Handgepäck-Regeln für Aufruhr gesorgt.