Bundestagswahl 2025: Diese Koalition ist jetzt am wahrscheinlichsten
Autor: Agentur dpa, Antonia Kriegsmann
Berlin, Montag, 24. Februar 2025
Nach der Wahl ist vor den Koalitionsverhandlungen. Die Aufgaben für die neue Regierung sind groß. Es werden schwierige Verhandlungen erwartet. Die Bürger haben schon einen klaren Favoriten bei der Frage nach der Wunsch-Koalition.
Die Union konnte bei der Bundestagswahl 2025 zwar siegen - bei den Koalitionsverhandlungen könnte es jedoch schwierig werden. Ein Bündnis aus Union und SPD (GroKo) ist die realistischste Option nach der Bundestagswahl.
Laut einer Blitzumfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov sei diese Koalition auch die beliebteste Option bei den Wählerinnen und Wählern. 44 Prozent der Befragten antworteten, dass sie sich dieses Regierungsbündnis am ehesten wünschen. 25 Prozent sähen am liebsten ein Dreierbündnis von Union, SPD und Grünen. 30 Prozent wünschen sich die von der Union ausgeschlossene Koalition mit der AfD.
Große Koalition aus Union und SPD - schwierige Verhandlungen erwartet
SPD-Generalsekretär Matthias Miersch erwartet schwierige Verhandlungen mit der Union über die Bildung einer neuen Bundesregierung. Er kündigte eine Mitgliederentscheidung der SPD an.
Miersch sagte im ARD-"Morgenmagazin": "Es gibt keinen Automatismus, aber die demokratische Mitte muss natürlich versuchen, in diesen Zeiten auch zusammenzuarbeiten."
Die SPD werde sehen, wie Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz sich jetzt verhalte in den Gesprächen. "Dann werden wir das davon abhängig machen, ob es tatsächlich zusammengeht, ja oder nein. Am Ende, das steht fest, steht eine Mitgliederentscheidung der SPD."
Der SPD-Generalsekretär kündigte außerdem an, dass es bei der SPD nach dem Wahldebakel weitere personelle Konsequenzen gebe. Er verwies darauf, dass die SPD-Führung Parteichef Lars Klingbeil als neuen Fraktionschef vorgeschlagen habe. "Ich bin mir sehr sicher, dass auch um den Fraktionsvorsitz drumherum Dinge entstehen beziehungsweise Positionen auch neu besetzt werden."
Die größten Knackpunkte in den Koalitionsverhandlungen
Inhaltlich gibt es teils deutliche Differenzen bei den Parteien. Bis Ostern will Merz fertig sein. Scholz hatte bereits angekündigt, nicht am Verhandlungstisch zu sitzen. Das sind die Knackpunkte in den bevorstehenden Verhandlungen:
Migrationspolitik
Große Konflikte sind in der Migrationspolitik zu erwarten. CDU und CSU wollen auch Asylbewerber an den deutschen Grenzen zurückweisen. Die SPD hält das für nicht vereinbar mit europäischem Recht. Außerdem beabsichtigt die Union den Familiennachzug zu subsidiär Schutzberechtigten wieder auszusetzen. Aktuell gilt für die Angehörigen von Menschen mit diesem eingeschränkten Schutzstatus ein Kontingent von 1.000 Visa pro Monat. Die SPD will das so beibehalten.