Auch im Vogelsbergkreis - ebenfalls in Hessen - wurden Einsätze gemeldet. Bäume lagen auf Fahrbahnen auf mehreren Bundes- und Landstraßen. In Lauterbach krachten heruntergewehte Dachziegel auf ein geparktes Auto, zudem wurde in dem Ort ein Metall-Gartenzaum gegen sechs geparkte Wagen gedrückt und das Dach eines ehemaligen Sägewerks wurde abgedeckt. In einer Grundschule in Alsfeld löste ein Blitzeinschlag einen Alarm aus.
Blitz schlägt in Scheune ein - 600.000 Euro Schaden nach Brand
In der Umgebung von Mainz führte ein schweres Gewitter am Abend zu mehr als 20 Einsätzen der Feuerwehren. In Schwabenheim sicherten die Einsatzkräfte Deckenteile, die sich durch eintretendes Wasser gelöst hatten, wie die Feuerwehr mitteilte. In Gau-Algesheim brannte nach einem Blitzeinschlag ein Schuppen, in Alzey stand eine Gartenhütte in Flammen. Die Feuerwehren wurden zudem wegen herabgefallener Äste, umgestürzter Bäume, Wassereintritten in Gebäuden und Wasseransammlungen in Straßensenken alarmiert.
Zu schwerwiegenden Bränden kam es außerdem in Baden-Württemberg. Ein Scheunenbrand in Bad Wildbad, der auf ein Wohnhaus übergriff, hinterließ einen Schaden von rund 600.000 Euro. Die Polizei ging nach ersten Ermittlungen davon aus, dass während eines Gewitters ein Blitz in die Scheune einschlug.
In Pforzheim sei nach Zeugenaussagen ein Blitz in ein Mehrfamilienhaus eingeschlagen, teilte die Polizei am frühen Morgen mit. Durch den Dachbrand entstand demnach ein Schaden von rund 100.000 Euro.
Festival Rhein in Flammen musste unterbrochen werden
Das Festival "Rhein in Flammen" im Bonner Rheinaue musste wegen eines Gewitters unterbrochen werden. "Aufgrund der Wetterprognosen haben wir damit gerechnet. Wir bedauern es aber, dass es tatsächlich so gekommen ist", sagte ein Sprecher der Stadt Bonn auf dpa-Anfrage. Nach 15.00 Uhr am Nachmittag begann es über der Rheinaue zu regnen und zu blitzen.
Ein über Thüringen ziehendes Unwetter sorgte am Abend für eine kurzzeitige Unterbrechung des Festprogramms zum Thüringentag in Gotha. Aufgrund des Regens sei das Bühnenprogramm für etwa eine Viertelstunde unterbrochen worden, sagte Mandy Wettstein von der KulTourStadt Gotha GmbH.
Auch das Riesenrad und die Fahrgeschäfte seien aus Sicherheitsgründen vorübergehend geschlossen worden. Schäden habe es nicht gegeben.
Unwetterbilanz für Franken - fast 100 Einsätze nach Gewittern
Franken kam verhältnismäßig glimpflich davon, wobei der Norden Bayerns im Freistaat am ehesten von den Gewittern betroffen war. Am Samstagabend hatte der DWD für Franken eine amtliche Unwetterwarnung herausgegeben.
In Unterfranken kam es am Abend aufgrund des Unwetters zu insgesamt 50 Einsätzen, meldet die Polizei am Sonntagmorgen. Hierbei handelte es sich überwiegend um Verkehrsstörungen aufgrund von Ästen beziehungsweise Bäumen auf der Fahrbahn und ähnlichen Vorfällen. Zu Verkehrsunfällen mit Verletzten kam es glücklicherweise nicht.
In Karlstadt (Kreis Main-Spessart) verlor ein 22-Jähriger auf der B26 die Kontrolle über sein Auto und rutschte in den Straßengraben. Er und sein 20-jähriger Beifahrer blieben unverletzt. Zum Unfallzeitpunkt herrschte starkes Gewitter. Ursächlich für den Unfall dürften laut Polizei abgefahrene Reifen in Kombination mit dem Unwetter sein.
Stromausfall in Oberfranken: Bis zu 3500 Haushalte zeitweise ohne Strom
Das Polizeipräsidium Oberfranken meldete insgesamt 44 Unwettereinsätze. In Naila (Landkreis Hof) und Wilhelmsthal (Landkreis Kronach) fiel wegen Blitzeinschlägen vorübergehend der Strom aus. Laut einem Sprecher des Netzbetreibers Bayernwerk waren in Naila rund 1500 und in Wilhelmsthal zwischen 1500 und 2000 Haushalte betroffen.
Im oberfränkischen Kronach verhagelte das Gewitter die letzte Jubiläumsnacht des Festivals "Kronach leuchtet". Bereits das Vorprogramm musste am Samstag vorzeitig beendet werden und das Festivalgelände auf der Festung Rosenberg wurde erst gar nicht geöffnet. "Die anwesenden Besucher waren alle sehr vernünftig. Die Stadt konnte rechtzeitig geräumt werden. Um halb 9 tobte der Sturm. Wir sind glücklich, dass niemand zu Schaden kam", erklärte Geschäftsführer Markus Stirn.
In Mittelfranken gab es für die Polizei laut einem Sprecher keine größeren Unwettereinsätze.
Wind und Regen überraschen Kirchweih-Besucher im Landkreis Fürth
Im Bereich Gunzenhausen kam es zu mehreren Einsätzen, wie die örtliche Polizei berichtet. Verkehrsschilder wurden umgeweht und Äste lagen auf Straßen. Auf der Staatsstraße 2222 in der Nähe von Thannhausen wurde ein fahrendes Auto von einem umfallenden Verkehrszeichen getroffen. Am Pkw entstand hierbei Sachschaden in Höhe von ca. 15.000 Euro.
Starke Böen und Regen überraschten auch die Besucher der Kirchweih in Siegelsdorf (Landkreis Fürth). Dort flüchteten viele ins Bierzelt, berichtet die Agentur News5. Ein kleiner Pavillon wurde vom Wind erfasst und ein Stück weggeweht. Zu größeren Schäden kam es aber auch hier nicht.