Berliner Bildungssenatorin schaltet sich ein: Sandra Scheeres sieht es "sehr kritisch"
Die Berliner Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) schaltete sich am Montag (17. Dezember 2018) in die Angelegenheit ein. Laut Deutscher-Presse-Agentur ließ sie über eine Sprecherin bekanntgeben, dass sie es "sehr kritisch" sehe, sollte eine Schule nach der politischen Gesinnung der Eltern entscheiden, ob ein Kind aufgenommen werde.
An der betroffenen Waldorfschule herrscht wohl seit geraumer Zeit reges Interesse an Schulplätzen: Laut Berliner Zeitung hat es für das kommende Schuljahr 140 Anmeldungen für 30 Plätze gegeben.
Demnach entscheidet ein fünfköpfiges Gremium über die Zu- oder Absage einer "Bewerbung". Laut dem Geschäftsführer des Trägervereins gebe es keine Pluspunkte für Geschwisterkinder oder falls das betroffene Kind bereits die Kita der Schule besucht habe.
Kommentar des Autors: Das Kind muss für den Vater gerade stehen - warum diese Debatte unfair geführt wird
Die Diskussionen um die Aufnahme des Kindes erscheinen fadenscheinig. Unabhängig davon, welche Position man gegenüber der AfD vertritt, werden an dieser Stelle Argumente zweckentfremdet und als Ausreden benutzt. Das Argument der Waldorfschule, sich auf die "pädagogische Arbeit" konzentrieren zu wollen, macht Sinn. Auch aus der Sicht einer Privatschule, die eine spezielle Philosophie verfolgt, ist diese Perspektive nachvollziehbar.
Diese Argumente werden jedoch entkräftet, indem das Berufs- und Privatleben des AfD-Politikers vermischt und miteinbezogen werden. Es ist unfair, dass das Kind eines Politikers sich für die öffentlichen Positionierungen des Vaters verantworten muss. Die Schule bezieht somit politisch Stellung - das ist alles andere als sich auf die "pädagogische Arbeit zu konzentrieren".
Auch das Argument seitens der Schule, Geschwisterkinder erhielten keine Pluspunkte, lässt einen objektiven Blick seitens der Entscheidungsträger vermuten. Meiner Meinung nach, ist das bloß ein weiterer Vorwand, sich nicht mit einem politischen Thema auseinander setzen zu müssen. Der "Schulfrieden" erscheint somit wichtiger, als die Bildung eines Kindes, das vor allem eines kann - nichts dafür, welche Politik der Vater macht!
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