Der Meteorologe Karsten Schwanke hatte dem SWR eine Nacht vor der Flutkatastrophe im Ahrtal eine Sondersendung über die angekündigte Wetterkatastrophe angeboten, doch diese wurde abgelehnt.
Das Ahrtal baut sich Stück für Stück wieder auf. Genauso setzten sich langsam interne Informationen zusammen, wieso es zu so einer Ausnahmesituation wie der Jahrhundertkatastrophe im Ahrtal kommen konnte. Karsten Schwanke, ein Meteorologe, berichtet im Untersuchungsausschuss, dass er dem Sender SWR eine Sondersendung zur vorhergesagten Wetterkatastrophe angeboten hatte. "Abgelehnt", denn leider sah der SWR keine Notwendigkeit einer Sondersendung.
Am Tag der Flutkatastrophe, dem 14. Juli 2021 bekam Schwanke die Anfrage, ob er für den SWR über die gesunkene Gefahr für Hochwasser im Schwarzwald berichten könnte. Schwanke, lehnte ab und meldete sich bei der Redaktion "SWR Aktuell", um ihnen eine Sondersendung über Starkregen und Hochwasser anzubieten, angesichts der warnenden Prognosen. Der SWR lehnte das Angebot ab.
Karsten Schwanke vor der Flutnacht im Ahrtal: "Da wird's schlimm in der Eifel"
Für Schwanke waren zu diesem Zeitpunkt der Starkregen und das Hochwasser abzusehen. Statt des allgemeinen Wetterbeitrags hätte Schwanke die Gewichtung auf die bevorstehende Wetterkatastrophe gelegt, berichtete der Meteorologe der F.A.Z "Bei einer Extraschalte zu einem früheren Zeitpunkt hätte ich nur über Hochwassermengen in der Eifel gesprochen".
Bei der Wetterkatastrophe im Ahrtal waren 134 Personen ums Leben gekommen und mehr als 700 Menschen wurden verletzt. Schwanke betonte im Untersuchungsausschuss, es sei "genug Zeit gewesen, die Leute da rauszuholen".
Der SWR äußerte sich laut den Informationen der F.A.Z zu dem Sachverhalt wie folgt: „Es ist bekannt, dass am Tag der Flutkatastrophe im Ahrtal nicht alle Abläufe reibungslos und zufriedenstellend funktioniert haben. Der SWR hat selbst ein Interesse daran, aus den Erfahrungen des Tages zu lernen und geht allen möglichen Schwachstellen nach.“