Die AfD liegt in Wählerumfragen in den drei östlichen Bundesländern, in denen in diesem Jahr gewählt wird, klar vorne. Koalitionsbildungen - mit oder ohne die Rechtspolulisten - könnten schwierig werden.
Die AfD kommt in Erhebungen zur Sonntagsfrage auf Bundesebene weiter auf starke Werte. Würden die Landtage in Sachsen, Thüringen und Brandenburg schon jetzt gewählt, wäre die AfD laut einer Umfrage sogar mit teilweise deutlichem Abstand stärkste Partei.
Eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov sieht die rechte Partei erstmals bei 24 Prozent im Bund. Dies bestätigt einen Trend der vergangenen Monate, in denen die AfD in Erhebungen zur Sonntagsfrage bei YouGov stets mehr als 20 Prozent erreicht hat. Auch andere Institute wie die Forschungsgruppe Wahlen und Infratest dimap sahen sie in den vergangenen Monaten bei bis zu 23 Prozent.
Auf die Frage «Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, welche Partei würden Sie wählen?» gaben 29 Prozent die CDU/CSU an. Das war 1 Prozentpunkt weniger als bei der YouGov-Sonntagsfrage am 8. Dezember. 15 Prozent nannten die SPD (+1) und 12 Prozent die Grünen (-2). Den Ergebnissen zufolge würden 5 Prozent Die Linke wählen (+1). Die FDP blieb unverändert bei 6 Prozent.
In der repräsentativen Umfrage wurden 2007 Wahlberechtigte vom 3. bis 8. Januar online befragt, 1614 gaben ihre Wahlabsicht an. Die Fehlertoleranz für die Gesamtstichprobe beträgt für einen Anteilswert von 50 Prozent +/-2.19 Prozentpunkte und für einen Anteilswert von 5 Prozent +/- 0.95 Prozentpunkte. YouGov erhebt die Wahlabsicht seit Mai 2017.
AfD in Thüringen, Sachsen und Brandenburg weit vorn
In den ostdeutschen Bundesländern, in denen in der zweiten Jahreshälfte Wahlen anstehen, kommt die AfD in einer Forsa-Umfrage auf noch höhere Werte als im Bund. Dem aktuellen RTL/ntv-Trendbarometer zufolge könnte sie in Thüringen mit 36, in Sachsen mit 34 und in Brandenburg mit 32 Prozent der abgegebenen Stimmen rechnen.
In Thüringen kommt die CDU der Umfrage nach aktuell auf 20, die Linke auf 17, die SPD auf 9 und die Grünen auf 5 Prozent der Stimmen. Demnach ist die jetzige Rot-rot-grüne Koalition in Erfurt von einer Mehrheit weit entfernt. Eine Koalition ohne Beteiligung der AfD ist nur möglich, wenn sich CDU und Linke an einem Bündnis beteiligen würden. Eine Zusammenarbeit mit der Linken hat sich die CDU aber per Parteitagsbeschluss ebenso verboten wie mit der AfD.
In Sachsen und Brandenburg könnten die jetzigen Dreier-Koalitionen dagegen fortgesetzt werden. In Sachsen käme die CDU auf 30, die SPD auf 7 und die Grünen auf 8 Prozent. In Brandenburg könnte die SPD mit 22, die CDU mit 16 und die Grünen mit 7 Prozent rechnen. In Sachsen und Thüringen wird am 1. September ein neuer Landtag gewählt, in Brandenburg am 22. September.