Ab Oktober 2022: Neuerung bei DHL - Auf diese Änderung beim Paket-Empfang müssen sich Kunden jetzt einstellen
Autor: Klaus Heimann
Deutschland, Donnerstag, 29. Sept. 2022
Ein langjähriger Service der Deutschen Post steht vor dem Aus. Kund*innen müssen sich nun auf eine Neuerung einstellen. Und: DHL experimentiert mit neuen Paket-Preisen.
- Langjähriger Service steht vor dem Aus
- Das neue Preismodell
- Die klimaneutrale Zustellung
- Paket-Ablehnung schon beim Zulauf
Die Paketflut im Onlinehandel ist für die Zustellungsunternehmen Segen und Fluch zugleich. Deshalb bastelt der Marktführer DHL immer wieder an seinem Service und verändert ihn. Jetzt geht es um klimaneutrale Zustellung und ein neues Preismodell für Pakete, das zunächst bei der Geschäftskundschaft ausprobiert wird. Und: Von einem kleinen roten Schein müssen wir Abschied nehmen.
Langjähriger Service steht vor dem Aus
Dem sicheren Versand von Briefen, dem Einschreiben, geht es an den Kragen. Alles was wichtig ist, Dokumente, Verträge oder Kündigungen nehmen üblicherweise diesen Weg. Mit einem Aufpreis, zusätzlich zum Briefporto, von 2,35 Euro bis 4,85 Euro konntest du das Einschreiben bisher aufgeben. Und das als Standard (Eigenhändig, Rückschein, Wert) oder als Einwurf. Dadurch kann der oder die Absender*in die Lieferung nachvollziehen und erhält einen Nachweis – den sogenannten Rückschein. Dieser rosafarbene Zettel war bisher bei der Auslieferung von dem oder der Empfänger*in zu unterschreiben. Im Anschluss ging dieser mit der Originalunterschrift an den oder die Absender*in zurück und diente als eine Art Quittung. Dieses eingespielte Verfahren soll sich allerdings noch dieses Jahr ändern.
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Ab dem 1. Oktober (plus zweiwöchige Übergangsfrist) ist der Rückschein nur noch digital erhältlich. In der aktuellen Preisbroschüre gibt es dafür bereits einige Hinweise. So erklärt die Deutsche Post: "Ab dem 01.10.2022 wird der Rückschein national per Brief zugestellt und enthält die digitalisierte Unterschrift des Empfängers sowie ein Sendungsbild. Der Rückschein wird an die auf der Vorderseite der Sendung vermerkte Absenderadresse geschickt."
Demnächst gibt es nur noch die digitale Unterschrift. Daraus könnten sich rechtlich Schwierigkeit ergeben: Das Einschreiben mit Rückschein galt als beweisstarke Versandart, weil der oder die Absender*in die Unterschrift von dem oder der Empfänger*in im Original auf Papier zugeschickt bekam. Digitale Unterschriften sind oft unleserlich und von schlechterer Qualität, stehen sie doch nur auf dem Display der Mitarbeitenden. Ob das dem Gericht reicht, bleibt abzuwarten.
Neues Preismodell erproben die Geschäftskunden
Die letzte Preiserhöhung bei DHL war zum 1. Juli 2022. Der Preis für das Paket bis 2 kg Gewicht ist von 4,99 Euro auf jetzt 5,49 Euro gestiegen. Weitere Preiserhöhungen gibt es beispielsweise beim Päckchen S, das jetzt 3,99 Euro statt bisher 3,79 Euro kostet. Das Päckchen M kostet wiederum 4,79 Euro statt bisher 4,50 Euro beziehungsweise 4,39 Euro.
Weil erst wenige Monate vorher die Bundesnetzagentur die DHL-Preise genehmigte, hätte die Deutsche Post keine Chance, bereits drei Monate später, erneut eine Anhebung durchzusetzen. DHL probiert deshalb bei den geschäftlichen Auftraggebenden das aus, was demnächst auf die Privatkundschaft zukommt.