Vor mehr als einem Monat kam es zu einem tragischen Unfall vor dem Rathaus in Kiel: Eine 23-Jährige wurde bei einem Fototermin zum Ausbildungsstart von einem umstürzenden Fahnenmast erschlagen. Nun gibt es Hinweise auf die Ursache des Unglücks.
                           
          
           
   
          23-Jährige stirbt bei Unfall auf Kieler Rathausplatz: Vor mehr als einem Monat kam eine Auszubildende der Stadt Kiel bei einem Fototermin zum Start der Ausbildung ums Leben.  Die Stadt Kiel gab in einer offiziellen Meldung bekannt, dass sich rund 50 Auszubildende für ein gemeinsames Foto vor dem Rathaus aufgestellt hatten, als es zu dem tragischen Unfall kam.
       
     Bei dem abgebrochenen Fahnenmast ist nun  eine Materialschwäche nachgewiesen worden. Seit Donnerstagvormittag (11. September) liege der Polizei das Gutachten vor, teilte die Stadtverwaltung mit. Sie habe daraufhin sofort fünf Fahnenmasten gleicher Baureihe auf dem Rathausplatz entfernen lassen. Das Kieler-Woche-Areal wurde dafür für eineinhalb Stunden gesperrt.
 Tragisches Unglück vor den Augen der Kollegen
 An ihrem ersten Ausbildungstag als städtische Angestellte hatte sich die 23-Jährige am 3. August mit 50 weiteren neuen Azubis für ein gemeinsames Foto auf den Rathausplatz stellen wollen. Aus ungeklärter Ursache rangierte am Rande des Platzes ein Lkw und stieß dabei gegen den Fahnenmast, der abbrach und die 23-Jährige erschlug.
 
 Seit 1972 stehen auf dem Rathausplatz Fahnenmasten, die regelmäßig ausgewechselt wurden. Der Mast, der am 3. August abbrach, war nach Angaben der Stadt vor fünf Jahren das letzte Mal ausgewechselt worden.
   Die Ermittlungen der Kieler Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung gegen den 60-jährigen Fahrer des Lkw und seinen 73-jährigen Beifahrer sind noch nicht abgeschlossen. Die Materialschwäche des Mastes könnte Auswirkungen auf die strafrechtliche Bewertung des Unfalls haben, sagte Oberstaatsanwalt Michael Bimler am Donnerstag der dpa. Der Fahrer des 7,5-Tonners hatte den Mast beim Rückwärtsrangieren angefahren.
 Trauer in Kiel
 Der Fahnenmast war bei dem Fototermin genau auf die 23-Jährige gestürzt. "Es gibt keine Worte für das Entsetzen über dieses tragische Geschehen. Unser tiefes Mitgefühl gilt den Angehörigen", so Oberbürgermeister Ulf Kämpfer, der den Unfall selbst miterlebt hatte, kurz nach dem Unglück.
 Die anderen Auszubildenden wurden vor Ort von einem Kriseninterventionsteam betreut und auch bei der Gedenkfeier am Dienstag (04.08.2020) stellte die Stadt Seelsorger zur Verfügung, die den Kollegen der Verstorbenen bei der Verarbeitung des Geschehens helfen sollen. Auch der Lkw-Fahrer wurde psychologisch betreut.