Intercity Flensburg: Polizistin erschießt Messerstecher (24) - Neue Details bekannt

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Ein Mann hat bei einem Messerangriff zwei Menschen in einem Zug bei Flensburg verletzt. Eine Polizistin erschoss den Angreifer schließlich. Wer war der Mann und was steckte hinter der Tat? Noch ist vieles unklar. . Foto: Sebastian Iwersen/nordpresse mediendienst/dpa
Ein Mann hat bei einem Messerangriff zwei Menschen in einem Zug bei Flensburg verletzt. Eine Polizistin erschoss den Angreifer schließlich. Wer war der Mann und was steckte hinter der Tat? Noch ist vieles unklar.  . Foto: Sebastian Iwersen/nordpresse mediendienst/dpa

Ein Mann hat bei einem Messerangriff zwei Menschen in einem Zug bei Flensburg verletzt. Eine Polizistin erschoss den Angreifer schließlich. Wer war der Mann und was steckte hinter der Tat? Noch ist vieles unklar.


Update 04.06.2018: Polizistin angegriffen - neue Ermittlungserkenntnisse

  • Demnach wurde die Polizistin von dem Mann aus Eritrea angegriffen.
  • Ein später verletzter 35-Jähriger eilte ihre zur Hilfe.
  • Die deutschen Behörden stufen den Vorfall weiterhin nicht als Terrorakt ein.

    Die Ermittler gehen im Fall des Flensburger Messerangriffs auf eine Polizistin weiterhin nicht von einer terroristischen Handlung aus. Ermittlungen im "persönlichen Umfeld" des Mannes hätten keine Hinweise auf ein Terror-Szenario geliefert. Der Auslöser für die Attacke im Zug sei weiterhin unklar.

    Der Ablauf: Den neuen Erkenntnissen nach, griff der 24-Jährige zuerst die junge Polizistin an. Sie befand sich auf einer privaten Fahrt, trug aber Uniform und Einsatzausrüstung. Der Mann ging mit einem Küchenmesser auf die 22-Jährige los. Sie wurde dabei verletzt und rief anschließend nach Hilfe.

    Ein 35-Jähriger hörte die Schreie und stürzte sich auf den 24-jährigen Angreifer. Dabei stürzte er, wobei er sich den Arm brach. Er wurde ebenfalls durch eine Schnittwunde verletzt. Die Beamtin zog ihre Dienstwaffe und schoss auf den Angreifer. Er wurde dabei tödlich verletzt.

    Nach Angaben der Flensburger Staatsanwaltschaft schweigt die Polizistin derzeit zum Vorfall. Sie machte von ihrem Schweigerecht Gebrauch. Dieses steht ihr wegen eines eingeleiteten Ermittlungsverfahrens wegen ihres Schusswaffengebrauchs zu. red/dpa



    Update 31.05.2018, 11.50 Uhr:

    Der in einem Zug in Flensburg von einer Polizistin erschossene Messerstecher war ein Flüchtling aus Afrika. Ersten Erkenntnissen zufolge handele es sich um einen 24-Jährigen, der in Nordrhein-Westfalen wohnte und eine befristete Aufenthaltserlaubnis für Deutschland gehabt haben soll, wie die Polizei in Schleswig-Holstein am Donnerstag mitteilte.

    Sein Opfer ist den Angaben zufolge ein 35 Jahre alter Mann aus Köln. Die Polizistin kommt aus Bremen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in Berlin stammte der 24-Jährige aus Eritrea. Es soll im September 2015 als Flüchtling über Österreich nach Deutschland eingereist sein, hieß es in Sicherheitskreisen.

    Die Polizeibeamtin und der 35-Jährige wurden den Angaben zufolge schwer verletzt, Lebensgefahr besteht aber nicht. Ob die beiden Männer sich kannten, werde noch geprüft, ebenso die Nationalität des 35-Jährigen, sagte die Leitende Oberstaatsanwältin Ulrike Stahlmann-Liebelt der dpa in Flensburg. Einen terroristischen oder politischen Hintergrund schlossen die Ermittler zunächst aus. "Es gibt überhaupt keine Hinweise darauf", sagte Stahlmann-Liebelt.

    Die Hintergründe zum genauen Tatablauf sind nach wie vor unklar. Direkte Augenzeugen gibt es vermutlich nicht. Die Polizei sucht dennoch Mitreisende des IC 2406 von Köln nach Flensburg, die noch nicht registriert wurden und Hinweise zum Verhalten des Angreifers und zum Tatablauf machen können.

    Nach ersten Erkenntnissen kam es am Mittwochabend gegen 19.00 Uhr in dem Zugabteil bei der Anfahrt auf den Bahnhof Flensburg zu der Auseinandersetzung. Der IC 2406 befand sich auf dem Weg von Köln nach Flensburg. Dabei soll der 24-Jährige mit einem Messer auf die Polizeibeamtin und den 35-Jährigen eingestochen haben. Die Polizistin, die nicht dienstlich, aber in Uniform im Zug war, soll mit ihrer Dienstwaffe auf den Angreifer geschossen haben.


    Update 31.05.2018, 7.30 Uhr: Noch wenige Erkenntnisse

    Nach dem Messerangriff und den tödlichen Schüssen einer Polizistin in einem Zug in Flensburg sind auch am Donnerstagmorgen viele Fragen offen. So gab es von der Polizei noch keine näheren Informationen zum Angreifer und zu dessen Motive sowie zum Tatablauf. Er habe bisher keine konkreten Erkenntnisse etwa zum Alter und der Nationalität der Beteiligten, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. Auch warum es zu der tödlich endenden Auseinandersetzung gekommen ist, konnte er zunächst nicht sagen. 

    Am Mittwochabend hatte ein Mann einen Fahrgast und eine Polizistin mit Messerstichen verletzt, wie die Polizei mitteilte. Der Täter wurde demnach von der Beamtin erschossen, die in dem Zug mitreiste. Die 22-Jährige habe nach bisherigen Erkenntnissen ihre Dienstwaffe eingesetzt. Hinweise auf einen etwaigen islamistisch-terroristischen Hintergrund gab es nach dpa-Informationen zunächst keine.
    Der IC 2406 befand sich auf dem Weg von Köln nach Flensburg. Laut Bundespolizei ereignete sich der Vorfall gegen 19.00 Uhr im Bahnhof von Flensburg. Der Bahnhof wurde vorübergehend geräumt, war am Abend aber wieder zugänglich. Auch die Zufahrtsstraßen waren vorübergehend gesperrt, der Zugverkehr nach Flensburg wurde unterbrochen.

    Am Donnerstagmorgen war im Bahnhof wieder Normalität eingekehrt. Absperrungen und andere Hinweise auf den Vorfall waren nicht mehr zu sehen. Die Züge fuhren normal. Nur an einer Zug-Anzeigetafel lief die mittlerweile veraltete Anzeige durch, dass der Bahnhof wegen eines Polizeieinsatzes gesperrt sei.

    In einem Intercity-Zug im Bahnhof Flensburg hat es einen Messerangriff gegeben. Bei dem Vorfall am Mittwochabend gegen 19.00 Uhr gab es einen Toten, wie ein Sprecher der Bundespolizei sagte. Ein Mensch wurde demnach zudem schwer verletzt, ein weiterer leicht verletzt. Die Hintergründe waren zunächst noch unklar. Nach dpa-Informationen gibt es zunächst keine Hinweise auf einen islamistischen Hintergrund der Tat.

    Der IC 2406 befand sich auf dem Weg von Köln nach Flensburg. Laut Bundespolizei fand der Vorfall erst im Bahnhof Flensburg statt. Die "Bild" berichtete, der Angreifer habe erst einen Menschen mit dem Messer angegriffen und schwer verletzt. Als dann zwei Polizisten hinzugekommen seien, habe er auch eine Beamtin verletzt. Deren Kollege habe den Angreifer daraufhin erschossen. Eine Bestätigung der Bundespolizei gab es dafür zunächst nicht.

    Der Flensburger Bahnhof wurde geräumt, die Zufahrtsstraßen gesperrt. Der Zugverkehr nach Flensburg wurde unterbrochen. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort.