Vor 39 Jahren, im März 1980, wurde die 38-jährige Gertrud Kalweit in Amberg in der Oberpfalz im Stadtgraben vergewaltigt und ermordet. Der Täter wurde nie gefunden - jetzt wird der ungelöste Mordfall neu aufgerollt.
Der ungelöste Mord von Amberg ereignete sich im März 1980 und liegt damit annähernd 39 Jahre zurück. Das Opfer, die damals 38-jährige Gertrud Kalweit, wurde am 21. März ermordet im Stadtgraben von Amberg aufgefunden. Ermittler der Kriminalpolizeiinspektion Amberg versuchen erneut, auch auf Basis der neuesten wissenschaftlichen und kriminaltechnischen Möglichkeiten, mit der eigens im Oktober 2018 gegründeten Ermittlungsgruppe "EG Stadtgraben" die Tat aufzuklären. Für sachdienliche Hinweise, die zur Tataufklärung führen, ist zwischenzeitlich eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt.
Trotz personal- und zeitintensiver Ermittlungen, unmittelbar nach Entdeckung der Tat und weiteren umfangreichen Recherchen in den Jahren danach, gelang es bislang nicht, das Gewaltverbrechen aufzuklären.
Der ungelöste Mord von Amberg wird komplett neu aufgerollt
Durch die "EG Stadtgraben" der Kripo Amberg, angesiedelt beim Kommissariat 1 - zuständig für die Bearbeitung von Tötungsdelikten - erfolgte in enger Zusammenarbeit mit dem Kommissariat 7 - Spurensicherung und Spurenauswertung - bereits ein intensives Studium der Fallakten, die zwischenzeitlich über 10 große Ordner füllen.
Sehr hilfreiche Unterstützung erfahren die Beamten dabei auch von ehemals mit dem Fall befassten Ermittlern. Dieser bisher kaum praktizierte Ermittlungsschritt erfolgte Mitte Januar 2019 mit sechs ehemaligen Kollegen im Rahmen einer offiziellen Besprechung. Hierbei zeigten sich immer noch detaillierte Erkenntnisse und Eindrücke von der lange zurück liegenden Tat. Mit ihren ergänzenden Erklärungen und Einschätzungen, versuchten die bereits im Ruhestand befindlichen Kollegen, ihr Möglichstes zur Klärung des Falles beitragen.
Ermittlungen mit neuesten wissenschaftlichen Methoden möglich
"Bei der wiederkehrenden Fallbetrachtung und dem Aktenstudium ergaben sich neue Fragestellungen, die wir klären wollen. Neben erneuten Befragungen und Vernehmungen sollen auch die neuesten wissenschaftlichen und technischen Möglichkeiten, aber hoffentlich auch Hinweise aus der Bevölkerung, Antworten liefern. Wir lassen nichts unversucht, um den Mordfall aufzuklären!" so beschreibt Kriminaloberrat Gerhard Huf, der Leiter der Kriminalpolizeiinspektion Amberg, die umfangreichen Bemühungen.
Eng begleitet werden die Ermittlungen von der Staatsanwaltschaft Amberg, die unter anderem Anordnungen für aufwendige Untersuchungen an dem noch vorhandenen Spurenmaterial erlassen hat.
Mord verjährt nicht - aber die Zeit drängt
Das Aufrollen dieses Cold-Case-Falles mit erneuter, intensiver Fallbetrachtung erfolgt, weil Mord nicht verjährt und sich die fortschreitende Zeit immer weiter negativ auf die Ermittlungsarbeit auswirkt. Je mehr Zeit vergeht, desto schwieriger gestaltet es sich, Abläufe in der Tatnacht nachzuvollziehen. Nun wird nochmals mit Nachdruck versucht, den Täter zu ermitteln.