Gaffer auf der Autobahn bei Unfällen sind in letzter Zeit für die Polizei wieder vermehrt ein Thema. Teilweise müssen die Ordnungshüter sogar eine extra Streifenwagenbesatzung abstellen, um die Vergehen zu ahnden. Eine ganz andere Situation, wie sie sich die Polizei auch öfter wünschen würde, hat sich am Mittwochmorgen (21.06.2017) auf der A9 in Fahrtrichtung Berlin zwischen Münchberg-Nürd und Hof-West ereignet. Hier zeigten ein Trucker und ein Autofahrer, dass es noch Menschlichkeit auf deutschen Straßen gibt und halfen nach bestem Wissen einem bewusstlosen Sattelzugfahrer. „Eine ganz tolle Geschichte. Das ist Zivilcourage und ist ganz toll“, erzählt Markus Teubert, Dienstgruppenleiter der Verkehrspolizeiinspektion Hof, ganz begeistert. Ganz besonderen Mut bewies dabei ein Lasterfahrer eines großen Fleischereibetriebes aus Hof. Ihm fiel auf, dass ein anderer Trucker aus unklaren Gründen erst rechts in die Schutzplanke krachte und später nach links in die Mittelschutzplanke fuhr. An dieser streifte er in etwa einen Kilometer entlang, bevor er wieder quer über die Autobahn zog und am Standstreifen in die Leitplanke krachte. Bereits am Anfang der Irrfahrt des Sattelzugs schaltete der Brummifahrer dahinter seine Warnblinkanlage ein, fuhr langsamer und bremste so den nachfolgenden Verkehr aus, damit es nicht zu Folgeunfällen kommen konnte. Als der Tanklastzug an der rechten Schutzplanke stehen blieb, eilte der Trucker zusammen mit einem Autofahrer sofort zu dem Sattelzug. Die Tür jedoch lässt sich nicht öffnen und der 43-Jährige Fahrer kann nicht helfen, weil er offensichtlich bewusstlos ist. Schnell sprechen sich die Männer ab, der eine eilt zu seinem Lastwagen und holt etwas, mit dem er die Seitenscheibe des Führerhauses einschlagen kann, der andere sichert derweilen die Unfallstelle ab. Nachdem die Scheibe zerborsten ist, gelingt es den beiden Männern, zu dem Bewusstlosen zu gelangen. Während sie auf die Rettungskräfte warten leisten sie wie selbstverständlich Erste Hilfe. Foto: NEWS5 / Fricke
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