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Zahl der Arbeitslosen: So sieht es in Bayern aus - schlechte Aussichten


Autor: Dominik Jahn

Nürnberg, Donnerstag, 28. März 2024

Die neuen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit zeigen, die Arbeitslosenquote ist leicht gesunken. Doch für die Zukunft könnten auch größere Probleme drohen.
Die neuen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit zeigen, die Arbeitslosenquote ist leicht gesunken. Doch für die Zukunft könnten auch größere Probleme drohen.


In Deutschland bleiben Themen wie Steuern, Rente und Gehalt immer in der Diskussion. Nach dem Wachstumschancengesetz der Bundesregierung ging es zuletzt um die Steuerentlastungen ab 2024 bei der Rente. Die Vorteile für die Jahrgänge sind sehr unterschiedlich. Ganz aktuell stehen die neuen Arbeitslosenzahlen für Bayern im Fokus – die Aussichten sind nicht gut.

Das Thema Armut in Deutschland könnte mit solchen Zahlen auch wieder an Fahrt aufnehmen. Wie inFranken.de berichtet hat, fällt ein Gebiet in Franken dabei besonders als negativer Spitzenreiter Bayerns auf. 

Arbeitslosenzahlen für Bayern und Deutschland im Vergleich

Wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag mitteilte, ist die Zahl der Arbeitslosen in Bayern im Vergleich zum Vormonat um 12.397 auf 281.753 gesunken. Für gesamt Deutschland wurde ein Rückgang um 45000 auf 2,769 Millionen Arbeitslose vermeldet. 

Hier zeigt sich aber bei einem Vergleich zum März 2023, dass es 176.000 mehr Arbeitslose sind. Laut der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg, lag die Arbeitslosenquote demnach bundesweit bei 6,0 Prozent nach 6,1 Prozent im Februar.

In Bayern ist die Quote um 0,1 Punkte auf 3,7 Prozent nach unten gegangen. Hier lag die Zahl im Vorjahr bei 3,4 Prozent.

Arbeitslose in Bayern: Diese Zahlen könnten zum Problem werden

Doch die Zukunft droht problematisch zu werden. Wie der Regionaldirektionschef Markus Schmitz für Bayern mitteilte, zeigt sich der Arbeitsmarkt im Freistaat aktuell noch "robust", es deuten sich aber dunkle Wolken an am Horizont.

Schmitz wird deutlich: "Zeitgleich nehmen wir jedoch eine zu dieser Saison unübliche und deutliche Zunahme von Anzeigen für konjunkturelles Kurzarbeitergeld wahr: ein Indikator für heraufziehende Problemlagen."

Ein Indikator für heraufziehende Problemlagen

Markus Schmitz, Chef der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit für Bayern

Auch für Deutschland insgesamt sind die Entwicklungen alarmierend. Andrea Nahles, Vorstandschefin der Bundesagentur erklärt: "Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung nehmen im März zwar ab, allerdings weniger als sonst in diesem Monat. Die konjunkturelle Flaute macht sich also nach wie vor am Arbeitsmarkt bemerkbar."

Kurzarbeit und Arbeitslosenzahlen – Entwicklung in Bayern im Blick behalten

Die Sorgen um die Arbeitslosen in Bayern teilt auch der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, Bertram Brossardt. Zur Entwicklung bei den Kurzarbeit-Anzeigen erklärte er, dies sei ein Indikator für die schlechte wirtschaftspolitische Lage und die Erwartungen für die kommenden Monate.

In seinen Augen sei der Freistaat mit einer Arbeitslosenquote von deutlich unter vier Prozent und rund 5,93 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten immer noch gut aufgestellt. Brossardt: "Die Unternehmen suchen auch händeringend Auszubildende."

Die Zahl der neu gemeldeten Stellen stieg den Angaben zufolge im März um 23.570 auf 138.314. Besonders viele offene Stellen gab es demnach im Bereich der Leiharbeit und im verarbeitenden Gewerbe. Geht es um neue Arbeits- und Fachkräfte, dann würden sich Firmen im Vergleich zum Vorjahr noch zurückhalten mit Einstellungen.

Zahlen für Deutschland im Überblick

Weitere Zahlen zu den Arbeitslosen im März 2024 von der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg – so sieht es für Deutschland aus:

  • 707.000 offene Stellen waren bei der Bundesagentur im März gemeldet
  • 70.000 weniger als vor einem Jahr
  • Betriebe hatten vom 1. bis 24. März für 48.000 Menschen Kurzarbeit angezeigt (10.00 weniger als im Februar)
  • Von Oktober bis März waren bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern 317.000 Bewerber für Ausbildungsplätze gemeldet

Wie auch in Bayern sehen die Experten für Deutschland insgesamt den Ausbildungsmarkt noch sehr in Bewegung.