Druckartikel: Waldbrände in Kanada: Rauchwolke erreicht heute Bayern - ist sie gefährlich?

Waldbrände in Kanada: Rauchwolke erreicht heute Bayern - ist sie gefährlich?


Autor: Anna Holfeld, Redaktion

Bayern, Freitag, 30. Juni 2023

Starke Waldbrände in Kanada sorgten schon in den USA für schlechte Luftqualität und Rauch. Nun ziehen die Rauchwolken weiter nach Deutschland. Auch im Freistaat könnten sie sich am Himmel bemerkbar machen.
Die Luftaufnahme zeigt Waldbrände in der nordöstlichen Region von British Columbia. Die große Rauchwolke bewegt sich Richtung Europa und zieht auch über Bayern.


Bereits seit März brechen immer mehr starke Waldbrände in mehreren Provinzen Kanadas aus. Tausende Menschen sind auf der Flucht vor den Flammen. Doch die große Aschewolke bewegt sich von den USA in Richtung Europa und soll am Freitag (30. Juni 2023) Bayern erreichen. Aber birgt der Rauch Gefahren für den Freistaat?

Die starke Rauchentwicklung hat nicht nur Auswirkungen auf die Luft in Kanada: Schon bald nach dem Ausbruch der Feuer zog der Rauch in die USA und trübte etwa in New York den Himmel orange-grau. Auch die Luftqualität verschlechterte sich dadurch drastisch. Das EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus hat ein Modell entwickelt, das zeigt, wann welches Land als nächstes betroffen ist. Am Donnerstag erreichte der Rauch Norddeutschland und am Freitag nun auch den Süden. Danach werden die Rauchwolken voraussichtlich nach Osten weiterziehen.

Waldbrände in Kanada: Aschewolke zieht über Bayern hinweg

Durch die vermehrten Aerosole kann sich der Himmel dann eintrüben und sich eine Wolkendecke bilden, ähnlich wie beim Auftreten von Saharastaub. Weil für Freitag aber auch Regenfälle und Gewitter für Bayern vorhergesagt werden, wird die Rauchwolke wahrscheinlich nach Osten getrieben und ist kaum zu sehen. Sie könnte aber unschöne Spuren auf Autos, Fenstern und Balkonen hinterlassen.

Wer am Freitag draußen unterwegs ist, muss allerdings keine gesundheitliche Gefährdung durch die Rauchwolke befürchten. Denn die Konzentration der Asche in der Luft hat während der Reise von den USA nach Europa stark abgenommen. Zudem bewegt sich die Asche in einer so hohen Luftschicht, dass sie nicht eingeatmet wird.

Die Partikel der unteren Luftschichten sind bereits herausgewaschen worden und die Partikel der oberen Schichten werden wahrscheinlich nicht den Boden erreichen. Aus dem gleichen Grund kann es sein, dass die Wolken nicht besonders gut sichtbar sein werden. Eine leichte Verdunklung des Himmels und imposante Sonnenuntergänge sind aber möglich. 

Gelegentliche Waldbrände sind für Kanada normal und auch wichtig, da sich auf diese Weise der Wald erneuert. Die Stärke und der deutlich verfrühte Start der Waldbrandsaison sind aber ungewöhnlich und können auch auf die Klimaerwärmung zurückgeführt werden. Durch diese sei der Winter zu warm und zu trocken gewesen und die Schneedecke nicht dick genug, erklärt der Deutsche Wetterdienst. Die Wälder sind also anfälliger für Brände.