War es ein Attentat? Mutter und Tochter sterben in Bayern - Lkw-Fahrer auf freiem Fuß, Polizei mit neuen Details

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Ein Lastwagenfahrer wollte in der Innenstadt von Passau einem Bus ausweichen und fuhr auf den Gehweg. Dort erfasste sein Fahrzeug fünf Menschen, eine Mutter und ihre Tochter starben. Der Lkw-Fahrer ist am Samstag aus Polizeigewahrsam entlassen worden. Die neuesten Details zum Stand der Ermittlungen.

Update vom 30.12.2023, 20.15 Uhr: Lkw-Fahrer nach tödlichem Unfall in Passau wieder frei

Zeugenaussagen und Videos bestätigen die ersten Erkenntnisse der Polizei zum Tod einer Mutter und ihrer Tochter auf einem Gehweg in Passau. Es gibt keinen Hinweis auf eine vorsätzliche Tat. Wichtige Untersuchungsergebnisse stehen allerdings noch aus.

Nach dem tödlichen Lkw-Unfall in Passau ist der Fahrer wieder auf freiem Fuß. Gegen den 63-Jährigen werde wegen fahrlässiger Tötung ermittelt, sagte eine Polizeisprecherin am Samstag (30. Dezember 2023). Es gebe aber keinen Hinweis auf ein vorsätzliches Delikt und keinen Haftgrund. Deshalb sei er nach seiner Vernehmung am Samstag aus dem Polizeigewahrsam entlassen worden.

Der Mann war am Freitagvormittag in der mit Geschäften gesäumten Bahnhofstraße mit seinem Lastwagen an einem haltenden Bus vorbei auf einem Gehweg weitergefahren und hatte fünf Menschen erfasst. Eine 37-jährige Mutter starb am Unfallort, ihre elfjährige Tochter erlag wenig später im Krankenhaus ihren Verletzungen. Ihr neunjähriger Sohn wurde sehr schwer verletzt, war aber am Samstag nicht mehr in Lebensgefahr, wie die Polizeisprecherin sagte. Eine 70 Jahre alte Frau lag am Samstag weiterhin in der Klinik; eine bei dem Unfall ebenfalls verletzte 45-Jährige war bereits am Freitag entlassen worden.

Technischer Defekt oder Fahrfehler möglich

Nach den bisherigen Zeugenaussagen und der Auswertung von Videos hätten sich die bisherigen Erkenntnisse zum Unfallgeschehen bestätigt, teilte das Polizeipräsidium Niederbayern mit. Zum jetzigen Zeitpunkt könne weder ein technischer Defekt noch ein Fahrfehler ausgeschlossen werden. Die Polizei setzte ihre Zeugenvernehmungen am Samstag fort und sucht per Aufruf auch noch weitere Zeugen.

Zum Unfallzeitpunkt stand ein Stadtbus an der roten Ampel in der Bahnhofstraße. Passanten und Fahrgäste des Busses, die den Vorfall beobachteten, sollten sich melden.

Bei dem Lkw-Fahrer habe es keine Hinweise auf Alkohol oder Drogen gegeben. Allerdings seien noch nicht alle Ergebnisse ausgewertet, sagte die Polizeisprecherin. Die Ermittlungen der Polizei mit der Staatsanwaltschaft Passau gingen weiter. Für eine abschließende Aussage sei das ausstehende Ergebnis des unfallanalytischen Gutachtens und die Auswertung der Spurenlage entscheidend. Der Gutachter habe seine Untersuchungen vor Ort am Freitag abgeschlossen.

Update vom 30.12.2023, 6.30 Uhr: Lastwagen fährt auf Gehweg - Mutter und Tochter sterben in Passau

Ein Lastwagen hat im niederbayerischen Passau mehrere Fußgänger erfasst und dabei eine Mutter und ihre elfjährige Tochter getötet. Die 37-Jährige starb noch am Unfallort, das Mädchen erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen, wie die Polizei mitteilte. Auch der neun Jahre alte Sohn wurde verletzt, genau wie zwei Frauen im Alter von 70 und 45 Jahren. Der Lastwagenfahrer blieb nach einer medizinischen Behandlung in Polizeigewahrsam. Ob Alkohol oder Drogen im Spiel waren, konnte eine Polizeisprecherin zunächst nicht beantworten.

Nach Polizeiangaben war der 63 Jahre alte Mann am Freitagvormittag auf Liefertour in der mit Geschäften gesäumten Bahnhofstraße. Beim Weiterfahren wollte er ersten Polizeierkenntnissen zufolge einem stehenden Bus ausweichen - und fuhr dazu auf den gegenüberliegenden Gehweg. Dort erfasste sein Lastwagen demnach die Menschen und kam anschließend an einer Mauer zum Stehen.

Der Gesundheitszustand des Neunjährigen war am späten Freitagnachmittag noch unklar, eine Polizeisprecherin sagte, dass der Junge sich noch in Behandlung befinde. Lebensgefahr könne derzeit nicht ausgeschlossen werden. Die 70-Jährige wurde schwer verletzt, die 45-Jährige leicht.

Der Unfallort war am Freitagvormittag weiträumig abgesperrt, zahlreiche Polizisten, Feuerwehrkräfte, Kriseninterventionsteams und Mitarbeiter vom Rettungsdienst waren vor Ort. An der Schanzlbrücke, einer mehrspurigen Brücke in Passau, landeten mehrere Rettungshubschrauber, um die Verletzten in Kliniken zu fliegen. Ein Polizeihubschrauber war für Übersichtsaufnahmen vom Unfall im Einsatz. Der Unfall passierte gegen 9.50 Uhr, rund viereinhalb Stunden später, gegen 14.20 Uhr, hob die Polizei die Verkehrssperren wieder auf.

Ein Polizeisprecher wies Theorien in sozialen Medien zurück, wonach es sich um eine vorsätzliche Tat handeln könnte: "Wir gehen ganz fest von einem Verkehrsunfall aus." Das bestätigte auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann: "Bislang gibt es keine Hinweise auf ein Attentat oder einen politisch motivierten Hintergrund." Geprüft werde insbesondere, ob es sich um einen Fahrfehler oder ein technisches Problem am Lastwagen gehandelt habe. Der CSU-Politiker drückte den Angehörigen seine Anteilnahme aus.

Der genaue Unfallhergang soll nun von Polizei und Staatsanwaltschaft rekonstruiert werden, dazu war auch ein Gutachter am Unfallort im Einsatz. Der Lastwagen wurde abgeschleppt und soll eingehender von der Polizei untersucht werden. Passaus Oberbürgermeister Jürgen Dupper (SPD) zeigte sich "zutiefst betroffen und schockiert". Der Passauer Neuen Presse sagte er: "Bei solchen Ereignissen gilt unser ganzes Mitgefühl den betroffenen Menschen und deren Angehörigen."

Update vom 29.12.2023, 16.20 Uhr: Mädchen in Klinik gestorben - Lkw-Unfall in Passau mit weiterem Todesopfer

Nach dem Unfall mit einem Lastwagen in der Passauer Innenstadt am Freitagvormittag (29. Dezember 2023) ist auch ein elf Jahre altes Mädchen im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen. Seine 37 Jahre alte Mutter war zuvor noch am Unfallort gestorben.

Ein Lastwagen hatte in der niederbayerischen Stadt mehrere Fußgänger erfasst. Der neun Jahre alte Sohn der Getöteten und zwei Frauen im Alter von 70 und 45 liegen im Krankenhaus. Der 63 Jahre alte Lastwagenfahrer befindet sich nach medizinischer Behandlung nun in Gewahrsam der Polizei.

Der Mann war nach Polizeiangaben auf Liefertour in der mit Geschäften gesäumten Bahnhofstraße. Beim Weiterfahren wollte er ersten Polizeierkenntnissen zufolge einem stehenden Bus ausweichen - und fuhr dazu auf den Gehweg. Dort erfasste er demnach die Menschen.

Ursprungsmeldung: Tödlicher Unfall und Großeinsatz in bayerischer Innenstadt

Tödlicher Unfall in Bayern: Am Freitagvormittag (29. Dezember 2023) ist es zu einem schweren Zusammenstoß in Passau gekommen. Ersten Informationen zufolge ist ein Lastwagen in eine Gruppe Fußgänger gefahren und hat dabei mehrere Personen erfasst. Eine Frau starb. Die Passauer Neue Presse sowie die Bild-Zeitung hatten zuvor darüber berichtet.

Demnach liegt die Unfallstelle in der Passauer Innenstadt, wo aktuell ein Großeinsatz nahe dem Bahnhof und der Schanzlbrücke stattfindet. Auch mehrere Hubschrauber sind im Einsatz, der Bereich muss laut dem Polizeipräsidium Niederbayern derzeit gesperrt werden.

Auch der Lastwagenfahrer sei auf dem Weg ins Krankenhaus, sagte ein Polizeisprecher laut der Deutschen Presse-Agentur. Zur Unfallursache und ob es sich möglicherweise um eine vorsätzliche Tat handeln könnte, konnte der Sprecher zunächst keine Angaben machen. Da der Fahrer in eine Klinik gebracht werde, sei auch eine medizinische Ursache nicht auszuschließen. Insgesamt wurden in der niederbayerischen Stadt fünf Menschen verletzt.

Dies ist eine Erstmeldung. Mehr Details liest du an dieser Stelle, sobald weitere Informationen vorliegen. 

Vorschaubild: © - (Zema Medien)