Druckartikel: Schnitzel haben plötzlich zwei Preise: Wirt ändert Speisekarte - "Jetzt sieht jeder, was ihm droht"

Schnitzel haben plötzlich zwei Preise: Wirt ändert Speisekarte - "Jetzt sieht jeder, was ihm droht"


Autor: Teresa Hirschberg

München, Dienstag, 31. Oktober 2023

Wegen der geplanten Erhöhung der Mehrwertsteuer schlagen Gastrobetriebe bereits Alarm: Wer vor Ort in einer Kneipe, einem Restaurant etc. speist, wird dann mehr zahlen müssen. Ein Münchner Wirt zeigt, wie teuer das konkret werden könnte.
Ab Januar 2024 soll die Mehrwertsteuer auf Gerichte, die in Restaurants, Kneipen etc. verzehrt werden, wieder steigen. Das betrifft dann auch Schnitzel jeglicher Art.


Schnitzelfans sollten sich vor dem Jahreswechsel noch einmal richtig in der Gastwirtschaft satt essen, denn ab dem 1. Januar 2024 steigt die Mehrwertsteuer auf Essen in Restaurants wieder. Dadurch werden auch die Preise für Wiener Schnitzel, Jägerschnitzel und Co. steigen. Ein Münchner Wirt rechnet nun in seiner neuen Speisekarte sogar vor, wie viel mehr die Gerichte dann kosten werden. Ein echter Klassiker kratzt sogar an der 30-Euro-Marke.

Von 7 auf wieder 19 Prozent soll die Mehrwertsteuer im nächsten Jahr erhöht werden. Während der Pandemie und um Gastronomiebetriebe zu entlasten, war der niedrigere Steuersatz 2020 eingeführt worden und lag somit zwischenzeitlich für Lieferungen, Bestellungen vor Ort und Supermarktsnacks zum Mitnehmen auf demselben Level. Das soll sich aber bald wieder ändern. Auch Starkoch Tim Mälzer hat bereits dagegen gewettert und die Pläne der Regierung als "unbegreiflich" bezeichnet.

Münchner Wirt rechnet vor: So viel teurer werden Schnitzel mit der neuen Mehrwertsteuer

Steffen Marx, Betreiber des "Giesinger Bräustüberls" in München verdeutlicht seinen Gästen, wie die neuen Preise ab 2024 aussehen werden: Hinter den Gerichten ist weiterhin der Preis mit einem 7-prozentigen Mehrwertsteuersatz abgebildet, dahinter in Klammern aber auch der mit 19 Prozent. Ein Original Wiener Schnitzel mit Kalbfleisch kostet dann mit Beilagen statt 25,90 Euro stolze 28,80 Euro, wie die Bild-Zeitung berichtete. Den direkten Preisvergleich gibt es aktuell nur vor Ort auf der Speisekarte zu sehen, online ist nur die günstigere Variante abgebildet.

Marx und seine Gastrokollegen seien gezwungen, die Erhöhung 1:1 an ihre Gäste weiterzugeben. Um seine Kundschaft schon mal darauf vorzubereiten, habe er neue Karten mit doppelten Preisen drucken lassen, erklärte er im Bild-Interview. "Jetzt sieht jeder, was ihm droht." Würde man das Wiener Schnitzel nur mitnehmen und nicht vor Ort essen, müsste man 12 Prozent weniger Steuer darauf zahlen. Denn die Abholpreise sollen nicht erhöht werden.

Ganz durch ist die Debatte um die Änderung aber noch nicht: Im November ist die Anpassung der Mehrwertsteuer erneut Thema bei der Bundesregierung – und Bayern hat bereits angekündigt, sich dagegen stemmen zu wollen.

Du willst Geld sparen und deine Schnitzel lieber selbst zart klopfen? Hier kannst du dir den passenden Fleischklopfer ansehen!

TV-Koch Tim Mälzer hat übrigens ausgerechnet, wie viel ein gutes Schnitzel im Restaurant zu kosten hat - und ist auf diesen Preis gekommen. Und wo gibt es eigentlich das beste Schnitzel Frankens? Unsere User haben sich für diese 10 Gaststätten entschieden.

Artikel enthält Affiliate Links