Sie ist eine der traditionsreichsten Brauereien in der Oberpfalz - doch bald schließt sie für immer ihre Pforten. Die Friedenfelser Brauerei muss schließen - die Verluste waren zuletzt nicht mehr zu stemmen. Damit verlieren 35 Angestellte ihren Job.
Das reine Bergquellwasser aus dem Oberpfälzer Steinwald war immer ein Garant für die Qualität der Friedenfelser Biere - das reichte zuletzt aber nicht mehr. Geschäftsführer Johannes Freiherr von Gemmingen-Hornberg hat kürzlich das Aus für die Schlossbrauerei angekündigt. Im Frühjahr 2023 soll das letzte Fass abgefüllt werden.
Das Haus blickt auf über 135 Jahre Brau-Tradition zurück - seit 1886 besteht die Brauerei. Durch die Jahrzehnte wurde das Brauhaus zu einem festen Anker der Region - "felsenfest in der Qualität", wie es im Slogan heißt. Die zwei Corona-Jahre und die Preissteigerungen in der jetzigen Energiekrise waren aber zu viel für die Brauerei.
"Alles wird teurer" - Krisen geben Traditionsbrauerei den Rest
"Alle Betriebsmittel werden teurer. Wir haben zum Teil Kostensteigerungen von 100 Prozent. Das kann man auch mit höheren Bierpreisen nicht mehr auffangen", sagte Geschäftsführer Johannes Freiherr von Gemmingen-Hornberg gegenüber lokalen Medien. Er hatte den Betrieb erst vor zwei Jahren von seinem Vater übernommen.
Und schon da war die Brauerei in keinem guten Zustand. Laut dem Geschäftsführer schreibt die Schlossbrauerei schon seit Jahrzehnten Verluste, die durch die Inhaber-Familie immer wieder aufgefangen wurden. Das geschah immer aus "Verbundenheit zur Region", wie Johannes Freiherr von Gemmingen-Hornberg erläutert. Nun sei das aber einfach nicht mehr möglich. Ende November informierte der Inhaber seine Beschäftigten persönlich über die Schließung des Betriebs.
Die 35 Angestellten sollen laut Johannes Freiherr von Gemmingen-Hornberg möglichst schnell einen neuen Job finden, das sei ihm wichtig. Eine Übernahme der Brauerei schließt er jedoch aus.
"Tut uns in der Seele weh": Gasthof aus der Region erschüttert von Schließung
Über die Schließung der Brauerei zeigt sich auch ein Gasthof aus der Region im Landkreis Tirschenreuth traurig.
"Die Brauerei Friedenfels schließt im Frühjahr. Das tut uns in der Seele weh", heißt es auf der Facebook-Seite des Gasthofes, und weiter: "der Gasthof Weißenstein ohne Friedenfelser Bier, fast undenkbar".