Mutmaßlicher Mörder ausgeliefert

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Ende Januar waren zunächst einige Leichenteile in der Isar gefunden worden. Foto: dpa

Nach der Ermordung und Zerstückelung eines Münchner Handelsvertreters ist am Mittwoch der mutmaßliche Täter nach Deutschland ausgeliefert worden.

Er sei von oberbayerischen und Münchner Polizeibeamten in Freilassing abgeholt worden, teilte die Münchner Polizei mit. Der 39 Jahre alte Mann war Anfang Februar im österreichischen Grenzort Nickelsdorf bei der Ausreise nach Ungarn festgenommen und zunächst nach Wien gebracht worden. Er war mit dem Auto des 35-jährigen Opfers unterwegs und versuchte bei der Polizeikontrolle sogar, sich mit dessen Dokumenten auszuweisen. Die beiden Männer waren Arbeitskollegen gewesen: Sie hatten sich vor drei Jahren als Köche in einer Münchner Gaststätte kennengelernt.
Nach seiner Auslieferung am Mittwoch zeigte der 39-Jährige den deutschen Ermittlern auf dem Weg in die Landeshauptstadt bei Neuötting die Stelle, an der er nach eigenen Angaben Leichenteile in den Inn geworfen hatte. Mittlerweile sei er in die Justizvollzugsanstalt Stadelheim gebracht worden, hieß es. „Er wird in den nächsten Tage intensiv vernommen“, sagte ein Polizeisprecher am Abend.

Mann machte die Polizei auf sich aufmerksam
Die Staatsanwaltschaft ging zunächst davon aus, dass der mutmaßliche Täter aus Habgier handelte. Dafür spreche, dass der 39- Jährige - der zuvor lediglich wegen eines kleineren Betrugs und eines Ladendiebstahl aktenkundig war - das Auto und die Kreditkarte des Opfers benutzte, hieß es bei der Festnahme des Mannes vor gut zwei Wochen. Auf die Spur kamen die Ermittler dem Mann, als er mit dem Auto tankte und dann mit der Karte zahlte. Videoaufnahmen an einer Tankstelle zeigten das Fahrzeug und den Lenker. Ein Zeuge erkannte den Mann.
Der Täter hatte sein Opfer grausam zerstückelt, möglicherweise, um den gut 110 Kilogramm schweren Leichnam besser transportieren zu können, aber auch, um die Tat zu verschleiern. Die Leichenteile brachte er im Auto des Toten an verschiedene Orte. Die abgetrennten Arme wurden Ende Januar in der Isar entdeckt, der Rumpf wurde in Tschechien gefunden; dorthin brachte der Täter nach eigenen Angaben auch die Beine. Bei seiner ersten Vernehmung sagte er zudem aus, er habe den Kopf in den Inn geworfen. dpa