Stundenlang geht am Münchner Hauptbahnhof für Bahnreisende fast nichts mehr - offenbar wegen eines unachtsamen Baggerfahrers. Zu den Tausenden Fahrgästen, die ihre Reisepläne ändern müssen, zählt auch eine Bundesministerin.
Update vom 08.09.2023, 16.10 Uhr: Schaden an Oberleitung in München - Züge fahren wieder
Nach dem stundenlangen Bahnchaos am Münchner Hauptbahnhof wegen einer beschädigten Oberleitung ermittelt die Bundespolizei gegen einen Baggerfahrer. Der 25-Jährige soll bei den Bauarbeiten für die zweite S-Bahn-Stammstrecke in der Landeshauptstadt mit dem Auslegearm den Fahrdraht abgerissen und damit den Zugverkehr zu dem Bahnknotenpunkt weitgehend lahmgelegt haben, teilte die Bundespolizei am Freitag mit. Der Vorwurf laute gefährlicher Eingriff in den Bahnverkehr. Zu möglichen Schadenersatzforderungen gegen die Baufirma wollte sich eine Bahn-Sprecherin am Freitag unter Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht äußern.
Durch den Vorfall am Donnerstag gegen 11.05 Uhr war nach Angaben der Bahn die komplette Oberleitungsanlage auf der wichtigsten Zufahrtsstrecke zum Hauptbahnhof beschädigt worden. Hunderte Verbindungen seien deshalb ausgefallen, sagte eine Bahnsprecherin am Freitag. "Allein auf der Münchner Stammstrecke fahren bis zu 30 Züge pro Richtung und Stunde, dazu kommen die Ausfälle im Nah- und Fernverkehr." Die Auswirkungen seien bundesweit zu spüren gewesen.
Tausende Reisende strandeten in der Bahnhofshalle, erreichten ihr Ziel nicht oder mussten sich nach Stunden in einen von wenigen Fernzügen drängen, die wieder abfuhren. Die Bahn hob die Zugbindung für Tickets auf, damit Fahrgäste ihre Fahrt auf einen späteren Zeitpunkt verschieben konnten. Am Abend lief der Zugverkehr wieder an, am Freitagmorgen fuhren dann auch die meisten Münchner S-Bahnen wieder ohne größere Probleme. Auf mehreren Linien war aber kein durchgängiger Zehn-Minuten-Takt während der Hauptverkehrszeiten möglich. Die Bahn entschuldigte sich «ausdrücklich für die Unannehmlichkeiten».
Wegen der chaotischen Verhältnisse am Hauptbahnhof musste auch Außenministerin Annalena Baerbock ihre Reisepläne ändern. Eigentlich hatte die Grünen-Politikerin am Donnerstag nach dem Besuch der Autoschau IAA mit der Bahn zurück nach Berlin fahren wollen, nachdem sie zuvor auch per Zug und U-Bahn zu der Messe gereist war. Aus dem Auswärtigen Amt hieß es, Baerbock habe stattdessen letztlich mit dem Auto in die Bundeshauptstadt fahren müssen. Grund seien "wichtige Termine am selben Abend" gewesen.
Update vom 08.09.2023, 6.50 Uhr: Schaden an Oberleitung in München - Züge fahren wieder
Stillstehende Züge, gestrandete Reisende und verzweifelte Pendler: Eine bei Bauarbeiten in München beschädigte Oberleitung hat den Fern- und Nahverkehr der Deutschen Bahn am Donnerstag schwer beeinträchtigt. In der Nacht auf Freitag meldete die Bahn dann, dass die Reparaturarbeiten an der Oberleitung abgeschlossen seien. Sowohl Fernzüge als auch S-Bahnen fahren demnach nun wieder nach Regelbetrieb.
Ersten Erkenntnissen zufolge hatte ein Bagger bei Bauarbeiten für die zweite S-Bahn-Stammstrecke im Bereich München-Laim ein komplettes Quertragwerk, das die Oberleitungen über alle Gleise der Strecke spannt, beschädigt. Dadurch war die wichtige Strecke zwischen dem Hauptbahnhof und München-Pasing stillgelegt. Der Fern- und Regionalverkehr sowie der Verkehr auf der S-Bahn-Stammstrecke der Landeshauptstadt wurde mit wenigen Ausnahmen komplett eingestellt. Der Münchner Hauptbahnhof konnte nicht angefahren werden.
"Die DB entschuldigt sich ausdrücklich für die Unannehmlichkeiten bei ihren Fahrgästen", teilte die Deutsche Bahn (DB) mit. Die Panne bei den Bauarbeiten hatte zahlreiche Zugausfälle und Verspätungen zur Folge, andere Züge endeten vorzeitig oder fuhren von anderen Bahnhöfen ab. Viele Fernreisende konnten dadurch ihre Fahrt in München nicht antreten oder ihr Ziel nicht erreichen.
Auch der Nahverkehr in der gesamten Region war stark beeinträchtigt, da Regionalzüge und auch das S-Bahn-Netz von Ausfällen und abweichenden Linienführungen betroffen waren. Eine Ausnahme bildeten die Diesel-Züge der BRB ins bayerische Oberland, die laut elektronischem Fahrplan normal fuhren. Auch die S7, die erst hinter Laim auf die Stammstrecke - die zentrale Strecke aller S-Bahn-Linien durch die Münchner Innenstadt - einfädelt, fuhr bald weiter.
Im Hauptbahnhof standen an fast allen Gleisen Züge auf unbestimmte Dauer still. In der Bahnhofshalle drängten sich die Fahrgäste. Vor dem Reisezentrum bildete sich binnen kürzester Zeit eine lange Schlange, Mitarbeiter der Bahn waren von Menschentrauben umringt. Wer konnte, versuchte sein Ziel mit anderen Verkehrsmitteln zu erreichen. Großer Andrang herrschte etwa an den Trambahnhaltestellen rund um den Hauptbahnhof, um freie Taxen kam es zu Streit zwischen den Wartenden.
Immerhin: Alle Fahrgäste, die ihre geplante Reise aufgrund des Oberleitungsschadens verschieben mussten, dürfen ihre Fahrkarte zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. "Die Zugbindung ist aufgehoben", informierte die Bahn. Das Ticket gelte auch mit einer geänderten Streckenführung bis zur Fahrt zum Zielort. Sitzplatzreservierungen könnten kostenlos storniert werden.
Update vom 07.09.2023, 20.30 Uhr: Reparatur wohl noch bis in die Nacht - es gibt auch gute Nachrichten
Stillstehende Züge, gestrandete Reisende und verzweifelte Pendler: Eine bei Bauarbeiten in München beschädigte Oberleitung hat den Fern- und Nahverkehr der Deutschen Bahn am Donnerstag schwer beeinträchtigt. Die großflächigen Einschränkungen nach dem Vorfall vom Mittag würden noch bis in die Nachtstunden hinein anhalten, sagte eine Bahn-Sprecherin am späten Nachmittag. Die Reparatur selbst dauere aber sicherlich länger. "Ob der Verkehr am Freitag wieder flüssig läuft, kann zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden." Immerhin sei es inzwischen gelungen, einzelne Züge über den Güterbahnhof Laim umzuleiten. Dennoch werde weiterhin dringend von Fahrten von und nach München abgeraten, betonte die Sprecherin.
Ersten Erkenntnissen zufolge hatte ein Bagger bei Bauarbeiten für die zweite S-Bahn-Stammstrecke im Bereich München-Laim ein komplettes Quertragwerk, das die Oberleitungen über alle Gleise der Strecke spannt, beschädigt. Dadurch war die wichtige Strecke zwischen dem Hauptbahnhof und München-Pasing stillgelegt. Der Fern- und Regionalverkehr sowie der Verkehr auf der S-Bahn-Stammstrecke der Landeshauptstadt wurde mit wenigen Ausnahmen komplett eingestellt. Der Münchner Hauptbahnhof konnte nicht angefahren werden.
"Die DB entschuldigt sich ausdrücklich für die Unannehmlichkeiten bei ihren Fahrgästen", teilte die Deutsche Bahn (DB) mit. Die Panne bei den Bauarbeiten hatte zahlreiche Zugausfälle und Verspätungen zur Folge, andere Züge endeten vorzeitig oder fuhren von anderen Bahnhöfen ab. Viele Fernreisende konnten dadurch ihre Fahrt in München nicht antreten oder ihr Ziel nicht erreichen.
Auch der Nahverkehr in der gesamten Region war stark beeinträchtigt, da Regionalzüge und auch das S-Bahn-Netz von Ausfällen und abweichenden Linienführungen betroffen waren. Eine Ausnahme bildeten die Diesel-Züge der BRB ins bayerische Oberland, die laut elektronischem Fahrplan normal fuhren. Auch die S7, die erst hinter Laim auf die Stammstrecke - die zentrale Strecke aller S-Bahn-Linien durch die Münchner Innenstadt - einfädelt, fuhr bald weiter.
Im Hauptbahnhof standen an fast allen Gleisen Züge auf unbestimmte Dauer still. In der Bahnhofshalle drängten sich die Fahrgäste. Vor dem Reisezentrum bildete sich binnen kürzester Zeit eine lange Schlange, Mitarbeiter der Bahn waren von Menschentrauben umringt. Wer konnte, versuchte sein Ziel mit anderen Verkehrsmitteln zu erreichen. Großer Andrang herrschte etwa an den Trambahnhaltestellen rund um den Hauptbahnhof, um freie Taxen kam es zu Streit zwischen den Wartenden.
Immerhin: Alle Fahrgäste, die ihre geplante Reise aufgrund des Oberleitungsschadens verschieben mussten, dürfen ihre Fahrkarte zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. "Die Zugbindung ist aufgehoben", informierte die Bahn. Das Ticket gelte auch mit einer geänderten Streckenführung bis zur Fahrt zum Zielort. Sitzplatzreservierungen könnten kostenlos storniert werden.
Stunden nach dem Vorfall gelang es der Bahn zudem, dass zumindest die ICE-Züge Hamburg-Berlin-Nürnberg-München und Hamburg-Dortmund-Frankfurt-Stuttgart-München wieder im Zwei-Stunden-Takt nach München verkehren konnten. Damit wurde die Landeshauptstadt zumindest einmal pro Stunde wieder ans Fernverkehrsnetz angeschlossen.
Ursprungsmeldung: Defekt legt Bahnverkehr in München lahm - auch in Franken ist das Chaos zu spüren
Ein Oberleitungsschaden hat am Donnerstag zu einem kompletten Stillstand am Münchner Hauptbahnhof mit weitreichenden Folgen im Fern- und Nahverkehr geführt. Zunächst blieb unklar, wann wieder Züge auf dem Abschnitt zwischen dem Hauptbahnhof und München-Pasing verkehren werden. "Eine Prognose, wann der Zugverkehr wieder starten kann, ist aktuell nicht möglich§, teilte die Bahn mit. Der Fern- und Regionalverkehr sowie der Verkehr auf der S-Bahn-Stammstrecke der Landeshauptstadt seien derzeit nicht möglich, der Münchner Hauptbahnhof könne nicht angefahren werden.
Ursache ist laut Bahn eine Beschädigung der Oberleitung bei Laim, deren Ursache zunächst unbekannt blieb. Sie hatte zahlreiche Zugausfälle und Verspätungen zur Folge, andere Züge endeten vorzeitig oder fuhren von anderen Bahnhöfen ab. Viele Fernreisende konnten dadurch ihre Fahrt in München nicht antreten oder ihr Ziel nicht erreichen.
Regional- und Fernverkehr kommen zum Erliegen - Defekt sorgt für Kollaps am Münchner Hauptbahnhof
Auch der Nahverkehr in der gesamten Region war stark beeinträchtigt, da nicht nur die Regionalzüge, sondern auch das gesamte S-Bahn-Netz von Ausfällen und abweichenden Linienführungen betroffen war. Eine Ausnahme bildeten die Diesel-Züge der BRB ins bayerische Oberland, die laut elektronischem Fahrplan normal fuhren. Technikerinnen und Techniker der Deutschen Bahn seien vor Ort, um das konkrete Schadensbild zu prüfen, hieß es derweil von der Bahn. Es werde unter Hochdruck an der Beseitigung der Störung gewartet. Dennoch warnte die Bahn auf ihrer Homepage: "Zum jetzigen Zeitpunkt empfehlen wir Ihnen, von Reisen von/nach München abzusehen."
Im Hauptbahnhof selbst standen an fast allen Gleisen Züge auf unbestimmte Dauer still. In der Bahnhofshalle drängten sich die Fahrgäste. Vor dem Reisezentrum bildete sich binnen kürzester Zeit eine lange Schlange, Mitarbeiter der Bahn waren von Menschentrauben umringt. Wer konnte, versuchte sein Ziel mit anderen Verkehrsmitteln zu erreichen. Entsprechend großer Andrang herrschte etwa an den Trambahnhaltestellen rund um den Hauptbahnhof.
Auch ab Nürnberg sollte ein Schienenersatzverkehr in Richtung München eingerichtet werden. Laut Nutzern der Plattform "X" (vormals "Twitter") warteten Hunderte Menschen am Nürnberger Hauptbahnhof auf die Busse in Richtung Landeshauptstadt - das teilweise in der prallen Sonne. "Nächstes Mal wird wieder geflogen", kritisierte ein Nutzer das Krisenmanagement der Bahn.
Alle Fahrgäste, die ihre geplante Reise aufgrund des Oberleitungsschadens verschieben müssen, dürfen ihre Fahrkarte zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. "Die Zugbindung ist aufgehoben", informierte die Bahn. Das Ticket gelte auch mit einer geänderten Streckenführung bis zur Fahrt zum Zielort. Sitzplatzreservierungen könnten storniert werden. n wir Ihnen von Reisen von/nach München abzusehen."
Artikel enthält Affiliate Links
*Hinweis: In der Redaktion sind wir immer auf der Suche nach nützlichen Produkten für unsere Leser. Es handelt sich bei den in diesem Artikel bereitgestellten und mit einem Einkaufswagen-Symbol beziehungsweise einem Sternchen gekennzeichneten Links um sogenannte Affiliate-Links/Werbelinks. Wenn du auf einen dieser Links klickst bzw. darüber einkaufst, bekommen wir eine Provision vom Händler. Für dich ändert sich dadurch nichts am Preis. Unsere redaktionelle Berichterstattung ist grundsätzlich unabhängig vom Bestehen oder der Höhe einer Provision.