Kultusministerium: Bayrischer Abi-Bewertungsschlüssel wird nicht geändert
Autor: Tobias Utz
Franken, Freitag, 07. Juni 2019
Im Trubel rund um das bayrische Matheabitur hat das Kultusministerium nun eine Entscheidung getroffen. Nachdem mehr als die Hälfte aller Klausuren geprüft worden sind, steht fest, dass keine Veränderungen am Abi-Bewertungsschlüssel vorgenommen werden.
Update vom 07.06.2019, 11:57 Uhr: Bayern wird Abi-Bewertungsschlüssel nicht ändern
Der Bewertungsschlüssel für die Matheabitur-Prüfungen in Bayern wird nicht nachträglich angepasst. "Das ist jetzt fix", gab Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) am Freitag den 7. Juni gegenüber der Deutschen Presse-Agentur bekannt. Nachdem das Ministerium mehr als die Hälfte der Noten gesichtet habe, sei klar, dass der Abi-Durchschnitt insgesamt im üblichen Schwankungsbereich der letzten fünf Jahre liege.
Die Stimmen der Schüler sollen aber nicht ungehört verhallen. "Natürlich werden wir das Abitur noch mal nachbereiten, um aus den jetzt gemachten Erfahrung für die Zukunft zu lernen", betonte Piazolo.
Update vom 16.05.2019, 12:21 Uhr: Abi wird wohl schlechter ausfallen, sagt das Kultusministerium
Die Mathe-Noten im Abitur werden in diesem Jahr in Bayern voraussichtlich leicht unter dem Niveau der Vorjahre liegen. "Nach dem aktuellen Stand scheint das Mathe-Abitur etwas schlechter auszufallen als in den letzten drei, vier, fünf Jahren", sagte der bayerische Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) am Donnerstag in München. Konkrete Zahlen nannte er zunächst auch auf wiederholte Nachfrage mit dem Hinweis auf die laufenden Prüfungen nicht. Dem Ministerium zufolge bewegten sich die Mathe-Abiturnoten in den vergangenen Jahren im Durchschnitt um die Note 3.
Kultusministerium: Mathe-Abi war "ambitioniert, aber machbar"
Der Schnitt in diesem Jahr sei "in einer Schwankungsbreite, die bei einigen Fächern üblich ist", sagte Piazolo weiter. Bislang lägen nur Erstkorrekturen vor. Der Minister betonte: "Dieser Anschein bietet aktuell noch keinen Anlass, in die aktuell laufende Abiturprüfung einzugreifen." Die Abi-Prüfung sei nach Experteneinschätzung "durchaus ambitioniert, aber machbar" gewesen.
Das diesjährige Mathe-Abi ist umstritten. Abiturienten bezeichneten es nach den Prüfungen als zu schwer und starteten im Internet eine Petition, die mehr als 70.000 Menschen unterzeichnet haben.
Pressemitteilung des Kultusministeriums zum umstrittenen Mathe-Abi
Das Bayerische Kultusministerium hat die Hinweise zu der diesjährigen schriftlichen Abiturprüfung im Fach Mathematik sorgfältig geprüft, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung, die wir Ihnen an dieser Stelle in voller Länge präsentieren. Kultusminister Piazolo: "Wir haben die Hinweise von Schülerinnen und Schülern ernst genommen und auf Basis der derzeit verfügbaren Fakten geprüft, ob die Aufgaben insgesamt deutlich schwerer waren als in den Vorjahren." Nach der Einschätzung der einbezogenen Experten sei die Abiturprüfung "anspruchsvoll aber insgesamt angemessen" gewesen, so der Minister.
Mit Blick auf die noch ausstehenden Kolloquiumsprüfungen appellierte Piazolo an die Schülerinnen und Schüler, sich auf diese Prüfungen zu konzentrieren. Aufgrund der bisherigen Erkenntnisse sieht Piazolo derzeit keinen Anlass, in die diesjährige Mathematik-Abiturprüfung einzugreifen. Nach den vom Kultusministerium durchgeführten Überprüfungen zeigen sich aktuell folgende erste Einschätzungen:
- Im Rahmen des mehrstufigen Kontrollverfahrens im Vorfeld der Prüfung wurden keine Mängel oder Auffälligkeiten festgestellt.
- Die nach der Prüfung einbezogenen Experten schätzen die Aufgaben als fachlich einwandfrei, lehrplankonform und hinsichtlich des Schwierigkeitsgrads als anspruchsvoll, aber insgesamt angemessen ein.
- Eine Stichprobenauswertung der Erstkorrektur der schriftlichen Prüfung in Mathematik deutet darauf hin, dass der Notendurchschnitt etwas schlechter als in den vergangenen Jahren ausfallen könnte.