Motten und Larven in Süßwaren entdeckt: Betrieb aus Bayern produziert einfach weiter - trotz Verbots

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Es hört sich nach ekelerregenden Zuständen an, was das Lindauer Landratsamt hier beschreibt: In einem lokalen Geschäft wurden Florentiner und Süßwaren produziert und anschließend verkauft. Dabei hätte der Betrieb aufgrund hygienischer Mängel das gar nicht mehr tun dürfen.

In Lindau am Bodensee hat ein Süßwarenproduzent nach Behördenangaben zwar eine amtliche Schließungsanordnung erhalten - produziert aber trotzdem einfach weiter. Wie das Lindauer Landratsamt am Montag (26. Juni 2023) berichtete, hat die Behörde daher nun die Schlösser an dem Geschäft austauschen lassen. Die Lebensmittelkontrolleure seien mittlerweile "fast täglich" mit diesem Unternehmen befasst.

"Im September 2022 war dem Unternehmer aufgrund der unhygienischen Zustände und der Verwendung von nicht mehr zum Verzehr geeigneter Zutaten einstweilen jegliche weitere Produktion und Verarbeitung sowie der Vertrieb von Lebensmitteln untersagt worden", berichtete die Behörde. Der Unternehmer habe trotzdem weiter Florentiner und andere Süßwaren hergestellt. Mittlerweile sei ein Strafverfahren gegen ihn eingeleitet worden.

Süßwarenhersteller aus Lindau produziert trotz Verbots weiter

In den Produkten, die verkauft sowie versandt wurden, hätten sich teilweise Motten und Larven befunden, hatte die Lindauer Zeitung mit Bezug auf eine Landratsamtssprecherin berichtet. Für die Mitarbeiter habe es nicht einmal genügend Möglichkeiten zum Händewaschen gegeben. Generell habe es an Reinlichkeit gefehlt und das Gebäude habe mehrere Mängel aufgewiesen.

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"Durch solche Fälle verschärft sich unsere angespannte personelle Situation in der Lebensmittelüberwachung noch mehr", sagte Landrat Elmar Stegmann (CSU). Aktuell seien nur 1,1 von 3,0 Stellen in der staatlichen Lebensmittelkontrolle des Landkreises besetzt. Dem Anspruch, die Bürgerinnen und Bürger sowie die Touristen vor unhygienischen oder sogar gefährlichen Lebensmitteln zu schützen, könne man mit dieser Personaldecke "nicht annähernd gerecht werden". Das Landratsamt habe die Bezirksregierung und den Freistaat schon mehrfach auf dieses Problem hingewiesen.

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red/dpa

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