In der Landeshauptstadt München wird über ein Nachtfahrverbot für Mähroboter diskutiert - um Igel zu schützen. Es zeichnet sich eine breite Mehrheit ab. Kommt eine solche Regel auch im Rest von Bayern?
Das Thema beschäftigt Tierschützer bereits seit Jahren: Welche Gefahren gehen von Mährobotern aus? Einige, glaubt man beispielsweise dem Bund Naturschutz, die in Bamberg bereits 2021 darum gebeten hatten, auf die automatischen Mähroboter zu verzichten bzw. sie nicht nachts einzusetzen.
Nun scheint sich bei der Frage auf politischer Ebene auch einiges zu bewegen: In der Landeshauptstadt München steht Medienberichten zufolge ein Nachtfahrverbot für Mähroboter bevor. Nach der Stadtratsfraktion der ÖDP hätten auch SPD, Grüne und CSU einen Antrag gestellt, berichteten "Münchner Merkur" und "Süddeutsche Zeitung". Das Kreisverwaltungsreferat (KVR) solle eine entsprechende Regelung jetzt prüfen. Hintergrund ist der Schutz nachtaktiver Wildtiere, vor allem Igel.
Mähroboter: Nachtaktive Tiere besonders gefährdet
Die Stadt Köln hatte als erste deutsche Großstadt Anfang Oktober ein solches Verbot verhängt, nachdem Tierschützer im Spätsommer nochmals deutschlandweit für ein solches geworben hatten. In Bayern wird die Diskussion über ein Nachtfahrverbot in mehreren Kommunen geführt, die Gemeinde Eichenau (Landkreis Fürstenfeldbruck) hat bereits eines erlassen.
Die Landtagsfraktion der Grünen hatte schon im Juni einen Antrag im Landesparlament gestellt, um ein Nachtfahrverbot bayernweit zu erreichen. Dies wurde mit der Mehrheit von CSU und Freien Wählern abgeschmettert.
Nachtaktive Tiere wie Igel, Kröten, Eidechsen und Schlangen seien besonders gefährdet, durch nachts fahrende Mähroboter schwer verletzt oder getötet zu werden, heißt es in dem Antrag der ÖDP. "Igel beispielsweise rollen sich bei Gefahr zusammen und sind dann den scharfen Klingen der Mähroboter schutzlos ausgeliefert." Die Deutsche Wildtierstiftung habe den Braunbrustigel 2024 zum Wildtier des Jahres gewählt, um auf den Rückgang der Bestände aufmerksam zu machen.
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