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Kelheim: Von Wildsau im Wald überrascht - Peter A. führt Kampf auf Leben und Tod


Autor: Nadine Wüste

Kehlheim, Montag, 30. Sept. 2024

Es war ein Kampf auf Leben und Tod: Pilzsammler Peter A. ist in einem Wald in Bayern von einem Wildschwein angegriffen worden. Schwer verwundet, brachte ihn ein Wanderer in ein Krankenhaus.
Ein 64-jähriger Pilzsammler ist in einem Wald nahe Kelheim von einem Wildschwein angegriffen worden.


Bereits am Mittwoch (25. September 2024) ist ein Pilzsammler in einem Wald nahe Kelheim in Bayern von einem Wildschwein angegriffen worden. 

Der Mann war schon öfters in diesem Waldgebiet Pilze sammeln. Am besagten Mittwoch hörte er plötzlich etwas rascheln. "Ich sah eine Wildsau, die mich im Abstand von etwa zehn Metern umkreiste. Ganz unvermittelt griff sie an, sprang an mir hoch und stieß mich zu Boden", erzählt er im Gespräch mit dem Donaukurier.

Wildschwein beißt zu: Peter A. sticht mit Schwammerl-Messer zu

Nach eigener Aussage nahm Peter A. die Sau in den Schwitzkasten und setze sich gegen das Tier zur Wehr: "Zeitweise saß ich auf ihr drauf und stieß ihr mein Schwammerl-Taschenmesser in den Leib, bis die Klinge abbrach", erläutert er. Das Wildschwein habe ihm immer wieder in die Füße gebissen und ihm anschließend in die Rippen getreten. 

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Zudem wurde Peter A. schwer an der Hand verletzt. "Die Sau und ich – wir haben beide stark geblutet und schließlich hat sie von mir abgelassen. Ich bekam Todesangst und hatte mich schon aufgegeben", so der 64-jährige Pilzsammler.

Nachdem das Tier von ihm abgelassen hatte, eilte Peter A. so schnell wie nur möglich zurück zum Parkplatz, auf dem sein Auto stand. Bei dem Kampf mit der Sau hatte er beide Schuhe verloren. Auf Socken am Parkplatz ankommend traf er auf Harald H., welcher zuvor in dem Wald wandern war. 

Wanderer fährt Peter A. ins Krankenhaus

Harald H. fuhr den 64-jährigen Verwundeten in ein Krankenhaus. Auf dem Weg erfuhr Peter A., dass auch der Wanderer zuvor dem Wildschwein begegnet war, es allerdings schnell durch seine Wanderstöcke abwehren konnte. 

Die Polizei und ein Förster wurden informiert. Diese fanden später das Tier und erlegten es. Bei einer anschließenden Untersuchung wurde festgestellt, dass das Tier keine Tollwut hatte. Das hätte das aggressive Verhalten erklären können, heißt es. 

Besonders im Frühjahr und Herbst ist in Wäldern Vorsicht geboten: in der kalten Jahreszeit sind vor allem Eber unterwegs, um paarungswillige Wildschweindamen aufzusuchen. Im Frühjahr können ebendiese besonders aggressiv sein, da sie ihre Jungen beschützen wollen. Ein Hinweis auf sich in der Nähe befindende Wildschweine kann der Geruch nach Maggi im Wald sein.