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Hantavirus: Zahl der Erkrankungen in Bayern steigt - Infektion droht bei Gartenarbeit


Autor: Alexander Milesevic, Agentur dpa

Erlangen, Dienstag, 22. April 2025

Jedes Jahr erkranken in Deutschland dutzende Menschen an den potenziell tödlichen Hantaviren. Mit den richtigen Maßnahmen kann das Infektionsrisiko deutlich gesenkt werden.


27 Menschen sind in Bayern in diesem Jahr bereits am Hantavirus erkrankt. In den drei Jahren habe es in diesem Zeitraum nur drei bis neun Fälle gegeben, teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit mit. Als Hauptüberträger der Viren gelten demnach Rötelmäuse. Diese können grippeähnliche Symptome verursachen, es sind aber auch schwere Verläufe möglich.

"Die Häufigkeit der Erkrankung unterliegt jährlichen Schwankungen und hängt stark von der Populationsgröße der Rötelmaus ab, die unterschiedlich ausfallen kann", erläuterte LGL-Präsident Christian Weidner. "Daher sind Jahre, in denen es vermehrt zu Erkrankungsfällen kommt, nicht ungewöhnlich." In der Regel häufen sich die Infektionen laut dem LGL alle zwei bis drei Jahre. 

Rötelmaus als Überträger von Hantaviren

Die meisten Fälle wurden vom LGL in diesem Jahr im Bayerischen Wald registriert. Betroffen sind aber auch die Regionen um Würzburg und Aschaffenburg sowie die Schwäbische Alb. Hierzulande werden jedes Jahr Dutzende bis Hunderte Erkrankungen mit dem Virus gemeldet. In einigen Jahren können die Fallzahlen in Deutschland nochmals deutlich darüber liegen. 

Infizierte Nagetiere übertragen die Hantaviren nach LGL-Angaben über Speichel, Urin und Kot. Der in Bayern vorkommende Virustyp (Puumala-Orthohantavirus) wird von der Rötelmaus übertragen. Menschen können sich anstecken, indem sie beispielsweise virushaltige Stäube einatmen, durch Schmierinfektionen über die Hände oder über kontaminierte Lebensmittel. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht bekannt.

"Gegen Hantavirus-Infektionen gibt es derzeit keine Impfung", sagte Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU). Deshalb sei gute Hygiene, etwa bei der Gartenarbeit und dem Frühjahrsputz im Gartenhaus, wichtig. Handschuhe und Atemmasken verringerten das Infektionsrisiko deutlich.

Infektion mit Hantavirus kann unterschiedlich schwer verlaufen

Infektionen mit Hantaviren können dem LGL zufolge abhängig vom Virustyp unterschiedlich schwer verlaufen, manchmal unbemerkt ohne Symptome. Es können aber auch grippeähnliche Beschwerden wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen auftreten. In schweren Fällen können die Nieren beeinträchtigt werden, bis hin zu akutem Nierenversagen. In den USA starb 2025 bereits ein Promi an einer Infektion mit dem Hantavirus

Um eine Infektion mit einem anderen Virus zu vermeiden, warnen Experten nun vor Reisen in bestimmte Länder.

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