Gefährliche Japankäfer in Bayern entdeckt: invasive Bedrohung wächst
Autor: Agentur dpa
Lindau, Dienstag, 22. Juli 2025
In Bayern wurden trotz intensiver Kontrollmaßnahmen erneut gefährliche Japankäfer entdeckt. Der Käfer könnte großen Schaden anrichten.
Knapp ein Jahr nach den ersten bestätigten Funden von Japankäfern in Bayern sind erneut fünf männliche Tiere im Freistaat entdeckt worden. Sie wurden in einer Falle bei Lindau am Bodensee gefunden, wie die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) mitteilte.
Der ungefähr ein Zentimeter große Japankäfer muss Behörden gemeldet werden. Er kann sich massenhaft vermehren und an vielen Ackerkulturen, Waldbäumen, Obst- und Weinanlagen, aber auch an Zierpflanzen und in Privatgärten großen Schaden anrichten. Die erwachsenen Käfer ernährend sich von grünen Pflanzenteilen und Früchten, die Larven fressen hauptsächlich Gräserwurzeln. Werden Pflanzen befallen, fressen die Käfer sie oft bis auf die Blattadern und Stängel oder Stamm nieder.
Japankäfer erneut in Bayern aufgetaucht - Behörden schlagen Alarm
Nahe Lindau war im August 2024 auch das erste Exemplar des im Fachjargon als Popillia japonica bezeichneten Tieres in Bayern gefunden worden. Seitdem wurden bayernweit mehr als 80 Fallen aufgestellt. Im vergangenen Jahr seien dadurch insgesamt vier Käfer in Bayern gefunden worden, teilte die LfL auf Nachfrage mit. Zwei Exemplare seien nahe Lindau entdeckt worden, zwei weitere in Kolbermoor im Landkreis Rosenheim. In Europa gibt es laut LfL bisher nur in Italien und der Schweiz mit dem Schädling befallene Gebiete.
Deswegen werden vor allem Fernstraßen und Bahnstrecken aus diesen Ländern nach Deutschland, Umschlagplätze für Waren von dort sowie grenznahe Gebiete überwacht. Die LfL-Experten gehen davon aus, dass die gefundenen Käfer in Deutschland "Mitfahrer aus den Befallsgebieten" sind. Daher sollten auch Urlauber aufpassen, dass die Tiere nicht ins Auto kommen.
Bisher wurden die Tiere nur in Bayern und Baden-Württemberg nachgewiesen. In den Fallen im Umkreis von einem Kilometer um den Fundort wurden demnach aber keine weiteren Käfer entdeckt. Auch Fraßschäden an Pflanzen oder der Grasnarbe konnten ausgeschlossen werden. Es sei aber auch in Deutschland jederzeit mit einer Ansiedelung des Japankäfers zu rechnen, teilte die LfL mit.