Söder reist zur Beisetzung von Papst Franziskus - Merz nicht dabei
Autor: Agentur dpa, Redaktion
München, Mittwoch, 23. April 2025
200.000 Menschen werden zur Trauerfeier für den toten Papst Franziskus in Rom erwartet, darunter Staatsgäste aus aller Welt. Aus Bayern reist Markus Söder an.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) wird am Samstag (26. April 2025) zur Beisetzung des verstorbenen Papstes Franziskus nach Italien reisen. Söder werde an der Trauerfeier in Rom teilnehmen, sagte eine Sprecherin des Ministerpräsidenten. Dem Vernehmen nach wird Söder wie auch der geschäftsführende Kanzler Olaf Scholz (SPD) in der Maschine von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mitfliegen.
Außerdem kommen die anderen drei Spitzen der insgesamt fünf Verfassungsorgane mit nach Rom: Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU), Bundesratspräsidentin Anke Rehlinger (SPD) und der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Stephan Harbarth.
Merz sagte laut Präsidialamt ohne Angaben von Gründen ab
Warum Merz nicht dabei ist, bleibt ein Rätsel. Ein CDU-Sprecher hatte am Dienstag (22. April 2025) lediglich mitgeteilt, dass der Parteivorsitzende "in Absprache mit dem Bundespräsidenten und dem amtierenden Bundeskanzler" nicht mitfliege. Konkreter äußerte er sich nicht.
Das Bundespräsidialamt teilte der Deutschen Presse-Agentur nun auf Anfrage mit, dem CDU-Vorsitzenden sei "proaktiv eine Mitreise und Teilnahme in der offiziellen Delegation des Bundespräsidenten" angeboten worden. Das Büro Merz habe jedoch "ohne Angaben von Gründen" abgelehnt.
Das Präsidialamt trat auch Mutmaßungen über ein mögliches Platzproblem bei insgesamt sechs Delegationsmitgliedern - die Vertreter der fünf Verfassungsorgane plus Merz - entgegen. Zwar habe der Vatikan jeder nationalen Delegation offiziell zunächst nur fünf Plätze zugewiesen, hieß es. Man hätte jedoch "mit Verweis auf den baldigen Wechsel im Amt des deutschen Bundeskanzlers (...) gegenüber dem Vatikan einen zusätzlichen Platz beantragt".
Spekulationen über Sitzordnung
Bild berichtete, bei der Entscheidungsfindung im Merz-Team hätten auch protokollarische Fragen wie die Sitzordnung im Vatikan eine Rolle gespielt. Nach Angaben des Präsidialamts gibt es darüber jedoch "bislang keine Absprachen und keine genauen Informationen vonseiten des Protokolls des Vatikans".
2023 war der Oppositionsführer Merz noch zusammen mit Steinmeier und Scholz zur Beisetzung des früheren Papstes Benedikt XVI. nach Rom gereist. Scholz ist im Gegensatz zum Katholiken Merz evangelisch getauft, jedoch aus der Kirche ausgetreten. Steinmeier und Söder sind Protestanten. Mit Klöckner, Rehlinger und Harbarth gehören der deutschen Delegation jedoch auch zwei Katholikinnen und ein Katholik an. Zu der Trauerfeier werden laut Angaben des italienischen Zivilschutzes etwa 200.000 Menschen erwartet. Darunter befinden sich zahlreiche Staatsgäste aus aller Welt, darunter US-Präsident Donald Trump.