Der aus Großwenkheim stammende Bischof em. Anton Schlembach ist am 15. Juni im Alter von 88 Jahren verstorben. Von 1983 bis 2007 war er Bischof von Speyer.
Anton Schlembach stammte aus Großwenkheim im Landkreis Bad Kissingen. Von 1981 bis 1983 war er Generalvikar des Würzburger Bischofs Paul-Werner Scheele, zuvor Regens des Würzburger Priesterseminars und über ein Jahrzehnt Religionslehrer am Gymnasium in Hammelburg. In seiner fränkischen Heimat fühlte sich der Ehrendomherr am Würzburger Kiliansdom tief verwurzelt.
Anton Schlembach wurde als Sohn einer Bauernfamilie am 7. Februar 1932 in Großwenkheim im Landkreis Bad Kissingen geboren. Sein Heimatdorf war katholisch, das Elternhaus in einer ganz selbstverständlichen Weise religiös. Dem Drängen des Pfarrers war es zu verdanken, dass die Eltern den Jungen nach Würzburg ins Bischöfliche Knabenseminar schickten - obwohl in dem kleinen landwirtschaftlichen Betrieb zuhause jede Hilfe gebraucht wurde.
In diesen Jahren wurde Schlembach stark geprägt von dem damaligen Präfekten des Hauses, Julius Döpfner, dem späteren Bischof und Kardinal. Nach dem Abitur 1950 fiel die endgültige Entscheidung, Priester zu werden. Schlembach studierte zunächst in Würzburg Philosophie und Theologie, bis ihn sein Bischof nach Rom, an die Päpstliche Universität Gregoriana schickte. Nach der Priesterweihe 1956 blieb Schlembach noch für drei weitere Jahre in Rom, wo er seine Promotion zum Doktor der Theologie abschloss.
Schwierige Jahre nach dem Konzil
Zurückgekehrt in sein Heimatbistum Würzburg, wurde Schlembach nach den Kaplansjahren mit vielfältigen Aufgaben betraut: Er war jeweils drei Jahre Direktor des Studienseminars Aschaffenburg und - in der bewegten Zeit unmittelbar nach dem Konzil - Regens des Priesterseminars in Würzburg. Über ein Jahrzehnt wirkte er anschließend bis 1981 als Religionslehrer am Gymnasium in Hammelburg, daneben war er Dekanatsbeauftragter für die Priester- und Erwachsenenbildung sowie Seelsorger in Krankenhaus und Altenheim.
Gerade die Jahre am Gymnasium in der Phase des gesellschaftlichen und kulturellen Umbruchs nach 1968 erlebte er als besondere Herausforderung. "Es waren harte Jahre", so sagte er freimütig, die ihn auch zu neuem Studium zwangen, um gegenüber der Kritik an Glaube und Kirche argumentationsfähig zu bleiben.
Der Würzburger Bischof Franz Jung beschreibt dieses Ringen in einem persönlichen Nachruf so: "Dann die spannende Konzilszeit, die plötzlich vieles von dem in Frage stellte, was er bislang mit großer Überzeugung vertreten hatte. Es folgten die nachkonziliaren Wirren, in die auch seine als traumatisch erlebte Amtszeit als Regens fiel. Nach eher zurückgezogenen Jahren als Religionslehrer in Hammelburg kam seine überraschende Ernennung zum Generalvikar mit der Verantwortung für ein ganzes Bistum."
Von 1981 bis 1983 war er Generalvikar des damaligen Würzburger Bischofs Paul-Werner Scheele. Am 25. August 1983 ernannte Papst Johannes Paul II. ihn zum Bischof der Diözese Speyer. Die Bischofsweihe empfing Schlembach am 16. Oktober 1983 durch seinen Vorgänger, den Münchener Erzbischof Friedrich Wetter.