Zahlreiche Tote nach Super-Taifun "Ragasa" - nächster Sturm droht bereits
Autor: Agentur dpa
Manila, Donnerstag, 25. Sept. 2025
Der Monstersturm "Ragasa" erreicht China und Hongkong. Taiwan und die Philippinen passierte der Tropensturm bereits. Doch dort wird das zerstörerische Ausmaß erst jetzt deutlich.
Update vom 25. September 2025: Super-Taifun "Ragasa" wütet - 27 Tote, viele Verletzte
Super-Taifun "Ragasa" hat in Asien mindestens 27 Menschen das Leben gekostet und zahlreiche Menschen in der Region verletzt. Im Inselstaat Taiwan richtete der Tropensturm schwere Schäden an, mindestens 17 Menschen starben laut Behördenangaben, nachdem im osttaiwanischen Landkreis Hualien am Dienstagabend (Ortszeit) ein Staudamm übergelaufen war und Orte überschwemmt worden waren.
Bei den meisten Toten handelte es sich um ältere Einwohner des Dorfes Guangfu. Aufnahmen zeigten Sturzfluten aus Schlamm, die zwischen Häusern durchjagten. Zudem rissen die Wassermassen eine ganze Brücke weg. Unter Tränen sagte eine Bewohnerin im Fernsehsender EBC News, dass ihre 87 Jahre alte Mutter keine Zeit mehr hatte, zu entkommen und im Haus gefangen war. "Ihr Körper ist immer noch zu Hause, begraben unter Schlamm", sagte sie.
Mehr als 30 Menschen erlitten nach offiziellen Angaben Verletzungen. Die Zahl der Vermissten sank über den Tag von 124 auf unter 20. Taiwan schickte zudem rund 5.000 Soldaten und mehr als 100 Militärfahrzeuge zur Unterstützung in das Katastrophengebiet.
Auf den Philippinen, wo der Monstersturm zuvor gewütet hatte, gab es mindestens zehn Tote, darunter mehrere Fischer, deren Boot bei hohem Wellengang gekentert war. Dem Katastrophenschutz zufolge waren in dem Inselstaat mehr als 190.000 Anwohner von "Ragasa" betroffen. Unterdessen zieht ein weiterer Sturm auf die Philippinen zu: "Bualoi" nehme immer mehr an Fahrt auf und könnte dort am Freitag in der Region Bicol im Südosten der größten Insel Luzon auf Land treffen, teilte die staatliche Wetteragentur Pagasa mit.
Sturm bahn sich Weg nach Südchina
"Ragasa" war in der Zeit von Dienstag auf Mittwoch durch die Meeresstraße von Luzon an Taiwan und den Philippinen vorbeigezogen. Auf den Babuyan-Inseln im Norden der Philippinen traf er auf Land. Der Tropensturm brachte heftigen Regen sowie Sturmböen weit über Tempo 200. Hoher Wellengang führte an den Küsten zu Überschwemmungen.
Super-Taifune gehören zu den stärksten und gefährlichsten tropischen Wirbelstürmen. Im Nordwestpazifik - Japan, China und die Philippinen - spricht man von einem Super-Taifun, wenn der Mittelwind mindestens 240 Kilometer pro Stunde erreicht. Allein die Philippinen werden jedes Jahr von durchschnittlich etwa 20 Taifunen heimgesucht.
"Ragasa" erreichte am Nachmittag (Ortszeit) Südchina mit der zweithöchsten Taifun-Kategorie. In der bevölkerungsreichen Küstenprovinz Guangdong wurden seit dem Vortag mehr als zwei Millionen Menschen in Sicherheit gebracht, wie Chinas staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Viele Großstädte Guangdongs sagten Schulunterricht ab und stoppten den öffentlichen Nahverkehr sowie Arbeitsmaßnahmen. In Küstennähe drückten Wassermassen in manche Städte und überfluteten Straßen.