Vancouver: Mann rast mit Auto in Menschenmenge auf Straßenfest - neun Tote
Autor: Agentur dpa
Vancouver, Sonntag, 27. April 2025
Augenzeuge berichteten von Schreien: Bei einem Straßenfest im kanadischen Vancouver raste ein Autofahrer am Samstagabend (26. April 2025) in eine Menschenmenge und tötete dabei mindestens neun Personen.
Bei einem philippinischen Straßenfest in Vancouver ist ein Mann mit seinem Fahrzeug in eine Menschenmenge gefahren und hat dabei mehrere Personen getötet und weitere verletzt. Das teilte die Polizei auf der Plattform X mit. Zum jetzigen Zeitpunkt könne man bestätigen, dass neun Menschen gestorben seien, schrieb die Polizei Vancouver in der Nacht zum Sonntag (Ortszeit).
Der Verdächtige ist laut Polizei ein 30-jähriger Mann aus Vancouver. Der Polizei sei er bereits bekannt gewesen, sagte ein Polizeivertreter bei einer Pressekonferenz. Es gebe nur einen Verdächtigen. Er sei vor Ort festgehalten und in Gewahrsam genommen worden. Es bestehe keine weitere Gefahr für die Öffentlichkeit. Man sei zum aktuellen Zeitpunkt zuversichtlich, dass es sich nicht um einen Terrorakt handele, schrieb die Polizei Vancouver auf der Plattform X.
Vancouver: Auto rast bei Straßenfest in Menschenmenge - mindestens neun Tote
Bei dem Fest handelt es sich um das sogenannte Lapu Lapu-Festival, das als bedeutendes philippinisches Fest gilt und jährlich stattfindet. Lapu Lapu ist ein philippinischer Nationalheld. Er verhinderte 1521 die Kolonialisierung des Archipels. Seit 2023 ist der 27. April in der kanadischen Provinz British Columbia offiziell der Lapu-Lapu-Tag. Augenzeugen berichteten zuvor von einem ausgelassenen Straßenfest mit Tausenden Besuchern.
Nach einem Konzert seien noch viele Menschen auf den Straßen gewesen, als plötzlich ein Fahrzeug in einen für Fußgänger vorgesehenen Bereich fuhr, berichtete die "Vancouver Sun". Ein Radiosender berichtete unter Berufung auf einen Augenzeugen, plötzlich seien Schreie zu hören gewesen, als ein Geländewagen durch die Menge gefahren sei und mehr als ein Dutzend Personen angefahren habe.
Der Fahrer soll versucht haben, zu Fuß zu fliehen. Er sei aber von mehreren Personen festgehalten worden. Auf Fotos war ein schwarzes Auto mit beschädigter Front zu sehen, das Polizisten untersuchen.
Politiker äußern sich nach Vorfall - "bin erschüttert über die schrecklichen Ereignisse"
Der Bürgermeister von Vancouver, Ken Sim, schrieb auf X, er sei erschüttert und betrübt über den Vorfall. "Unsere Gedanken sind bei allen Betroffenen und bei der philippinischen Gemeinschaft in Vancouver in dieser unglaublich schwierigen Zeit." Lokalpolitiker sagten dem Fernsehsender CityNews Vancouver, einen ähnlichen Vorfall habe es in der Stadt noch nie gegeben. In der Stadt an der Westküste Kanadas leben rund 700.000 Menschen.
Auch Premierminister Mark Carney zeigte sich tief betroffen. "Ich bin erschüttert über die schrecklichen Ereignisse auf dem Lapu Lapu-Festival in Vancouver heute Abend", schrieb er auf der Plattform X. Er sprach den Angehörigen der Verstorbenen und Verletzten, der philippinisch-kanadischen Gemeinschaft und allen Menschen in Vancouver sein tiefstes Mitgefühl aus. "Wir alle trauern mit Ihnen." Carney erklärte, die Lage werde weiterhin genau beobachtet. Er dankte zudem den Ersthelfern für ihr rasches Eingreifen.