UN-Votum mahnt Israel zu Waffenruhe
Autor: dpa
, Mittwoch, 13. Dezember 2023
Zwei Monate nach dem blutigen Angriff der Hamas auf Israel und dem Beginn der Vergeltungsschläge werden die Mahnungen an die Regierung Netanjahu lauter - auch aus Washington. Die News im Überblick.
Israel verliert angesichts der katastrophalen Lage im Gazastreifen international Rückhalt für seinen Krieg gegen die Terrororganisation Hamas. In der UN-Vollversammlung verlangten mehr als 150 Länder einen sofortigen humanitären Waffenstillstand, was Israel empört zurückwies.
Deutschland enthielt sich, und Bundeskanzler Olaf Scholz bekräftigte am Mittwoch Israels Recht zur Verteidigung. Zugleich warb der SPD-Politiker für eine «tragfähige Sicherheitsordnung» mit einer Zwei-Staaten-Lösung nach dem Krieg.
Auslöser des Gaza-Kriegs war das Massaker, das Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel verübt hatten. Auf israelischer Seite wurden mehr als 1200 Menschen getötet. Israel startete daraufhin eine Gegenoffensive zur Vernichtung der Hamas. Inzwischen sind nach UN-Angaben mehr als 37.000 Gebäude im Gazastreifen beschädigt oder zerstört. Die Hamas-Gesundheitsbehörde spricht von mehr als 18.600 Toten und 50.000 Verletzten.
Israels Armee meldete am Mittwoch, sie habe allein am Tag zuvor mehr als 250 Stellungen im Gazastreifen angegriffen. Soldaten hätten «präzise Angriffe auf Terrorziele» aus der Luft, am Boden und vom Meer aus geführt. Extremistische Palästinenser griffen Israel erneut mit Raketen an. In Grenzorten in der Nähe des Gazastreifens gab es nach Armeeangaben Raketenalarm.
Nach Armeeangaben wurden auf israelischer Seite bislang 115 Militärangehörige getötet. Im Norden des Gazastreifens starben neun israelische Soldaten, als ihre Einheit in einen Hinterhalt geriet, wie die Armee mitteilte. Es war der schwerste Verlust für die Armee bei einem einzelnen Gefecht seit dem Beginn der Bodenoffensive.
Deutschland nimmt Entwicklungshilfe für Palästinenser wieder auf
Im Gazastreifen ist die Lage für Zivilisten aus Sicht von UN-Organisationen katastrophal. Helfer warnen, die Menschen könnten kaum noch versorgt oder medizinisch behandelt werden. Die Bundesregierung kündigte an, die nach der Hamas-Attacke ausgesetzte Entwicklungszusammenarbeit mit den Palästinensischen Gebieten wieder aufzunehmen. Das sei ein wichtiges Signal, unter anderem zur Linderung des Leids der Menschen im Gazastreifen, hieß es.
Die Bundeswehr will nach dpa-Informationen zudem mehrere Tonnen medizinisches Gerät und Hilfsgüter nach Ägypten fliegen, um dort Patienten aus dem Gazastreifen zu helfen. Gebracht würden unter anderem Beatmungsgeräte sowie Brutkästen für Säuglinge, hieß es.