Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage
Autor: dpa
, Samstag, 17. Februar 2024
Monatelang war die ukrainische Stadt Awdijiwka umkämpft. Nun verkündet der Oberbefehlshaber den taktischen Rückzug. Die Ereignisse im Überblick.
Mit ihrem Rückzug aus der monatelang umkämpften Stadt Awdijiwka hat die ukrainische Armee einen weiteren Rückschlag in ihrem Abwehrkampf gegen Russland erlitten. Die Einheiten wurden aus der Stadt abgezogen und zogen sich auf günstigere Verteidigungslinien zurück, um eine Einkreisung zu vermeiden und das Leben der Soldaten zu schützen, wie der neue Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj auf X und Facebook schrieb.
Am Rande der Sicherheitskonferenz in München bewertete Präsident Wolodymyr Selenskyj diese Entscheidung als «logische, gerechte und professionelle Lösung» zum Schutz der Soldaten. «Das war für uns die Hauptaufgabe: Wir schützen unsere Leute, unsere Soldaten», sagte er.
Syrskyj betonte, die Armee wolle die Stadt mit einst etwa 30.000 Einwohnern aber nicht aufgeben. Man werde zurückkehren.
Putin gratuliert Russlands Armee
Das russische Militär äußerte sich zunächst nicht zu der veränderten Frontlage bei Awdijiwka. Russische Truppen hatten seit Oktober 2023 unter hohen Verlusten versucht, Awdijiwka zu erobern.
Russlands Präsident Wladimir Putin gratulierte später aber seiner Armee zur Eroberung. «Der Präsident hat unseren Soldaten und Kämpfern zu einem so wichtigen Sieg und einem solchen Erfolg gratuliert», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow laut Agentur Interfax.
Die ehemalige Industriestadt war seit 2014 Vorposten der Ukraine in unmittelbarer Nähe zu Donezk, der russisch beherrschten Hauptstadt des Kohle- und Stahlreviers Donbass. In den vergangenen Tagen war die Lage der ukrainischen Verteidiger dort immer schwieriger geworden. Die erbitterten Kämpfe wurden von Militärs beider Seiten als «Fleischwolf» bezeichnet.
Kremlchef Wladimir Putin hatte vor fast zwei Jahren, am 24. Februar 2022, einen großangelegten Einmarsch in die Ukraine befohlen, um das Nachbarland unter Kontrolle zu bringen. Die Ukraine wehrt sich nach Kräften und ist dabei auf Rüstungs- und Finanzhilfe der europäischen Staaten, der USA und anderer demokratischer Länder weltweit angewiesen.