Trumps mögliche Regierung: Elon Musk als Finanzberater?
Autor: Nadine Wüste, Agentur dpa
Washington, Donnerstag, 07. November 2024
Trump hat eine Reihe an Verbündeten und Unterstützern. Einigen von ihnen könnte eine Funktion als Berater winken - wie könnte Trumps Regierung aussehen?
Donald Trump verspricht eine strahlende Zukunft für das Land und spricht von einem "goldenen Zeitalter". Während seines Wahlkampfs hat der Republikaner angedeutet, welche Personen er für seine zweite Amtszeit in sein Team holen möchte, und sprach von den "besten Köpfen" des Landes.
Kritiker hingegen sehen in den potenziellen Kandidaten eher ein "Gruselkabinett", da sich unter ihnen einige befinden, die Verschwörungstheorien verbreiten und ein fragwürdiges Demokratieverständnis zeigen. Konkrete Ankündigungen darüber, mit wem der neu gewählte 47. Präsident der USA sein Kabinett bilden will, gibt es noch nicht. Doch einige Namen sind bereits im Umlauf.
Wen könnte Trump mit welchen Aufgaben betrauen?
Trump stellte im Wahlkampf in Aussicht, Tech-Milliardär Elon Musk im Falle eines Wahlsiegs am 5. November mit der Leitung eines Gremiums zu betrauen, das die US-Staatsausgaben auf den Prüfstand stellen soll. Ob er dies tatsächlich umsetzt, bleibt abzuwarten. Musk hat jedoch aktiv in Trumps Wahlkampf eingegriffen, unter anderem durch großzügige Geschenke an Wählerinnen und Wähler.
Es ist wahrscheinlich, dass der 53-Jährige versuchen wird, eine bedeutende Position zu erlangen. Dabei könnten jedoch Interessenkonflikte entstehen, da Musks Unternehmen SpaceX Auftragnehmer der US-Regierung ist und Tesla von den Entscheidungen der US-Regulierungsbehörden abhängt. Zugleich stehen seine Unternehmen im Fokus mehrerer Untersuchungen.
Ein Ministerposten wird daher von Beobachtern ausgeschlossen, jedoch wird eine beratende Funktion nicht ausgeschlossen. Musk ist auch der Eigentümer der Online-Plattform X, auf der er wiederholt Verschwörungstheorien verbreitet.
Richard Grenell ist deutschen Diplomaten in Erinnerung geblieben
Merkel-Kritiker als Außenminister Richard Grenell ist ein Name, der in Berlin bekannt ist. Trump entsandte ihn 2018 als Botschafter nach Deutschland - und Grenell gewann in der politischen Szene Berlins kaum Freunde. Er fühlte sich dort nie wirklich gut behandelt. Grenell hat nicht an Kritik an der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel gespart - oft war es Thema, dass Deutschland seinen NATO-Verpflichtungen nicht nachkam.
Deutsche Diplomaten atmen noch heute tief durch, wenn Grenell erwähnt wird. Selbst nach seiner Zeit in Berlin hat Grenell wiederholt gegen Deutschland Kritik geäußert. Als das Auswärtige Amt auf der Plattform X eine Aussage Trumps aus einem TV-Duell im Wahlkampf kritisierte, blieb dies Grenell nicht verborgen. Er bezeichnete den Beitrag als Wahlbeeinflussung und meinte: "Wir sehen dies eindeutig und werden entsprechend handeln."