US-Regierung drückt bei Ukraine-Diplomatie aufs Tempo
Autor: dpa
, Mittwoch, 26. November 2025
Treffen hier, Treffen dort - US-Präsident Trump denkt, dass es mit einem Kriegsende schnell gehen kann. Die europäischen Unterstützer der Ukraine fordern rasche Klarheit bei den Sicherheitsgarantien.
Die USA machen in den Gesprächen über ein Kriegsende in der Ukraine weiter Druck und streben rasche Fortschritte an. Es gebe nur noch wenige strittige Punkte, schrieb Präsident Donald Trump auf seiner Plattform Truth Social. In der Hoffnung, dass der Plan finalisiert werden kann, wies er seine Unterhändler an, sich in Bälde jeweils zeitgleich mit Vertretern Russlands und der Ukraine zu treffen.
Trump zufolge soll sein Sondergesandter Steve Witkoff «vermutlich nächste Woche» mit Kremlchef Wladimir Putin in Moskau sprechen, während sich der als Unterhändler agierende Staatssekretär im US-Verteidigungsministerium, Daniel Driscoll, mit den Ukrainern trifft. Für eine Einigung auf ein Abkommen habe er «keine Deadline» gesetzt, sagte Trump später auf einem Flug nach Florida. Zugleich nahm der Republikaner Witkoff gegen - auch innerhalb der Präsidentenpartei laut gewordene - Vorwürfe in Schutz, er agiere zu russlandfreundlich und habe sich damit als Unterhändler disqualifiziert.
Kritiker hatten den ursprünglich 28 Punkte umfassenden Friedensplan der USA - den Trump nur mehr als «Konzept» verstanden haben will, obwohl er die Ukraine anfangs zu einer Annahme bis spätestens Donnerstag gedrängt hatte - als einseitige «russische Wunschliste» kritisiert, auch weil die Ukraine zu inakzeptablen territorialen Zugeständnissen gedrängt worden sei.
Den Vorwurf zu den Gebietsabtretungen wies Trump nun zurück. «Letztendlich ist das Gebiet, das in den nächsten Monaten ohnehin von Russland erobert werden könnte», sagte er an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One. Die Entwicklung bewege sich «nur in eine Richtung» - womit er meint: zugunsten Russlands. Dennoch werde auch Moskau Zugeständnisse machen, nämlich «mit dem Kämpfen aufhören und kein weiteres Land mehr erobern».
Europäer wollen Einigung mit USA auf Sicherheitsgarantien
Die westlichen Unterstützer der Ukraine, die vom Abkommensentwurf aus Washington überrumpelt worden waren, wollen nun möglichst rasch verlässliche Sicherheitsgarantien für die Ukraine festzurren, die sie in der ursprünglichen Fassung noch vermisst hatten. Das erklärten die Vorsitzenden der sogenannten Koalition der Willigen nach einer gemeinsamen Schalte, wie die Bundesregierung am Abend mitteilte.
Die Staats- und Regierungschefs hätten mit US-Außenminister Marco Rubio vereinbart, «die gemeinsame Arbeit mit den Vereinigten Staaten zu beschleunigen, um die Ausgestaltung der Sicherheitsgarantien voranzutreiben», hieß es. Ein dauerhafter Frieden müsse durch robuste und glaubwürdige Sicherheitsgarantien untermauert werden, damit künftige Aggressionen Russlands verhindert werden können.
Bei den in den vergangenen Tagen diskutierten Vorschlägen geht es insbesondere auch darum, wie die Ukraine davor geschützt werden kann, dass sich Russlands Militär nach einem Ende des Krieges konsolidiert, neu aufrüstet und einen weiteren Angriff vorbereitet. Zur konkreten Form derartiger Sicherheitsvorkehrungen ist bislang aber wenig öffentlich bekanntgeworden.